Familiendrama in Hanau Brüder erstechen 30-jährige Schwester

Hanau · Eine 30-jährige Frau ist in Hessen bei einem mutmaßlichen Familiendrama erstochen worden. Unter dringendem Tatverdacht stehen ihre beiden 21 und 26 Jahre alten Brüder, wie Jürgen Heinze von der Staatsanwaltschaft Hanau am Freitag sagte.

Die Polizei hat die beiden unter dringendem Tatverdacht stehenden Brüder des Opfers festgenommen. Spezialkräfte griffen die Männer im Alter von 21 und 26 Jahren an einer Straßensperre in der Nähe von Trier in Rheinland-Pfalz auf, wie Polizei und Staatsanwaltschaft Hanau mitteilten. Die Brüder waren in einem Taxi unterwegs.

Opfer und Täter stammen aus Syrien. Jürgen Heinze von der Staatsanwaltschaft Hanau hatte zuvor einen kulturellen Hintergrund als Motiv für möglich gehalten. "Es könnte in diese Richtung gehen." Zwischenzeitlich hat sich den Angaben zufolge bestätigt, dass die Getötete im vierten oder fünften Monat schwanger war. Die Ergebnisse der Obduktion werden in der kommenden Woche erwartet. Ermittelt wird wegen Totschlags.

"Wir müssen noch ermitteln, warum der Streit eskalierte und wie der Tatablauf war", sagte Polizeisprecher Rudi Neu. Die 30-Jährige wurde in Hanau nach Angaben der Staatsanwaltschaft von sieben Messerstichen getroffen. Zwei der Stiche gingen in den Hals, zwei in den Brustbereich.

Ein Nachbar hatte die Polizei am Donnerstagabend gerufen, weil er lautstarken Streit in dem Mehrfamilienhaus gehört hatte. Die Bluttat geschah nach ersten Erkenntnissen in der Wohnung und im Treppenhaus. Im Treppenhaus wurde die Frau noch lebend gefunden, sie starb wenig später. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, erlitt der Ehemann des Opfers bei der Auseinandersetzung entgegen ersten Berichten leichte Verletzungen. Das syrische Paar lebte seit Sommer 2015 in der Wohnung, wie Heinze sagte.

(felt/lukra/dpa)
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