Integration von Einwanderern Hochschulpräsident schlägt Arabisch als Schulsprache vor

Hamburg · Der Hamburger Hochschulpräsident Thomas Strothotte hält es für vielversprechend, an Schulen Arabisch als gleichberechtigte Sprache zu unterrichten. So könnten die Kinder einen "Zugang zur arabischen Welt" erhalten.

 In der Schule entscheidet sich zu einem großen Teil, ob die Integration von Flüchtlingen gelingt.

In der Schule entscheidet sich zu einem großen Teil, ob die Integration von Flüchtlingen gelingt.

Foto: dpa, lix bwe

Seine Gedanken entfaltet der Präsident der Kühne Logistics University, Thomas Strothotte, in der aktuellen Ausgabe der "Zeit" (Donnerstag). Dabei skizziert er mehrere Modelle. Sein Ziel aber bleibt dasselbe: Junge Flüchtlinge und Einwanderer integrieren zu können. Dazu schlägt Strothotte eine gemeinsame Sprache in Schulen vor, etwa Englisch.

Es könnten aber auch Arabisch und Deutsch als gleichberechtigte Unterrichtssprachen sein. Kinder sollten dann die jeweils andere, fremde Sprache zunächst getrennt lernen, bevor sie als Gruppe zusammengelegt würden. "Ziel ist ein deutscher Schulabschluss, bei dem einige Fächer auf Deutsch, andere auf Arabisch geprüft werden."

So könnten die Kinder einen "Zugang zur arabischen Welt" erhalten - oder zu einer anderen, je nachdem, welche zweite Sprache gewählt werde, so Strothotte. "Wir würden damit anerkennen, ein Einwanderungsland und eine mehrsprachige Gesellschaft zu sein." Der kanadische Staatsbürger Strothotte führte eine entsprechende Praxis mit der französischen Sprache in Kanada an.

"Ich bin sicher, dass das gleichzeitige Erlernen zweier Sprachen ganz neue Möglichkeiten eröffnet." Strothotte zufolge könne so nicht nur eine bessere Integration gelingen. Sondern auch: "Allein für den Nahen Osten, der in den nächsten Jahrzehnten einen tiefgreifenden Wandlungsprozess durchmachen wird, empfehlen wir uns und unsere Kinder als wirtschaftliche, kulturelle und politische Partner, die diesen Transformationsprozess begleiten können."

(KNA)
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