Frankfurter Flughafen Ausfälle und viele Verspätungen nach Sicherheitsalarm

Frankfurt am Main · Ausnahmezustand auf Deutschlands größtem Flughafen: Wegen eines Missverständnisses verließ eine Frau frühzeitig die Sicherheitskontrolle.

Frankfurter Flughafen: Bilder von der Evakuierung
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Hier wird der Frankfurter Flughafen evakuiert

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Eine Frau hat am Frankfurter Flughafen einen Sicherheitsalarm und eine vorübergehende Räumung ausgelöst. Sie wurde identifiziert und festgehalten. Bei ihrer Vernehmung stellte sich heraus, dass wohl ein Missverständnis vorlag. Sie war davon ausgegangen, die Sicherheitskontrolle komplett passiert zu haben. Es handelt sich um eine Frau mit zwei kleinen Kindern. Sie kamen aus Istanbul, wollten in Frankfurt nach New York umsteigen.

Nach dem ersten Alarm gegen neun Uhr räumte die Bundespolizei die Flughalle A vollständig. Alle rund 7000 Reisenden mussten erneut überprüft werden. Erst am Mittag durften die Passagiere wieder zu ihren Flugsteigen und den dort wartenden Maschinen.

Bei der Durchsuchung der Flughalle A wurden keine verdächtigen Gegenstände gefunden, wie die Bundespolizei mitteilte. "Die geordnete Abfertigung der Passagiere beginnt wieder", sagte ein Sprecher.

Um 12.30 Uhr ging es wieder los

Es sei kein Bombenalarm gewesen, betonte der Sprecher. Allerdings sei ein Spezialfahrzeug zur Bombenentschärfung zum Einsatz gekommen, um ein herrenloses Gepäckstück zu untersuchen. Einen Zusammenhang mit dem Zwischenfall an der Sicherheitskontrolle gebe es nicht.

Gegen 12.30 öffnete der Flughafenbetreiber Fraport nach der neuen Überprüfung der Passagiere die Flugsteige nach und nach wieder. Durch die Unterbrechung der Abfertigung am Flugsteig hatten bereits wartende Flugzeuge nicht starten können. Eine Fraport-Sprecherin sagte, es seien mehr als 100 Flüge annulliert worden.

"Es gab eine sehr klare Ansage der Sicherheitskräfte, dass das Gebäude zu verlassen ist", sagte Björn Lotz, der an Flugsteig A34 eigentlich auf seinen Abflug nach Valencia gewartet hatte. "Es ging alles sehr schnell." Panik habe sich unter den Passagieren nicht ausgebreitet, obwohl sich die Menschenmenge an der Sicherheitsschleuse gestaut habe und die Reisenden nicht genau gewusst hätten, was eigentlich los war.

Die Evakuierung hat nach Ansicht von Passagier Peter Schröder zu lange gedauert. "Ich möchte nicht wissen, was los ist, wenn wirklich mal was passiert. Eine Informationspolitik war zunächst nicht vorhanden."

Der frühere rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD), der zur Schar der Gestrandeten gehörte, brach dagegen eine Lanze fürs Personal am Airport. "Das ist natürlich nicht schön, wenn man jetzt so überrascht wird. Aber hier ist große Gelassenheit. Die Beschäftigten des Flughafens und der Polizei machen einen guten Job."

Auf der Fraport-Webseite wurde Reisenden empfohlen, sich mit ihrer Fluggesellschaft in Verbindung zu setzen und Informationen über mögliche Auswirkungen für ihre Reise zu erhalten. In anderen Bereichen des Flughafens war der Betrieb normal weiter gelaufen.

Die beiden Passagier-Terminals des größten deutschen Flughafens sind über etliche Eingänge frei zugänglich. Der Sicherheitsbereich beginnt erst innerhalb der Terminals hinter den Personenkontrollstellen für den Flugbetrieb.

(rent/AFP/dpa)
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