Entlassener Bischof von Limburg Walter Mixa hat Mitleid mit Tebartz-van Elst

Berlin · Der ehemalige Augsburger Bischof Walter Mixa empfindet großes Mitleid für seinen Amtsbruder Franz-Peter Tebartz van Elst. In einem Interview zieht er Parallelen zu Jesus, der ebenfalls "ungerechtem Urteil" ausgesetzt war.

Das ist Walter Mixa
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"Ich kann mir gut vorstellen, dass sich mein bischöflicher Mitbruder ganz aktuell in einem Gemütszustand großer Verlassenheit und Traurigkeit befindet", sagte Walter Mixa mit Blick auf den früheren Limburger Bischof in einem Interview der "Bild am Sonntag". Da helfe der Glaube und das Wissen darum, dass "Jesus Christus selbst, der ohne Sünde gewesen ist, dennoch ungerechtem Urteil und dem Spott der Menge ausgesetzt war".

Nach dem Skandal um Luxus-Umbauten und gestiegene Kosten von über 30 Millionen Euro für das Diözesane Zentrum hatte Papst Franziskus ein Angebot des Bischofs zum Amtsverzicht im März angenommen. Tebartz-van Elst (54) bereitet gerade den Auszug aus seiner Dienstwohnung auf dem Limburger Domberg vor.

Mixas Rat an den Limburger Altbischof: "Entscheidend scheint mir, dass Bischof Franz-Peter seine Berufung als Christ, als Priester und Bischof bewahrt und nicht verbittert wird. Das ist aber natürlich leichter gesagt als getan." Es bestehe die Gefahr, dass der Bischof angesichts der Angriffe, Verletzungen und Treuebrüche hart gegen sich selbst und andere werde, sagte der 72-Jährige.

Mixa war 2010 wegen Prügelvorwürfen von Heimkindern zurückgetreten. Heute lebt und arbeitet er als Seelsorger im Bistum Eichstätt. Der Neuanfang sei für ihn nicht leicht gewesen: "Manchmal bin ich froh, nicht mehr die Last der Verwaltung tragen zu müssen, die man als Pfarrer und erst recht als Bischof hat. Ich danke Gott, dass ich nach meinem Amtsverzicht vielen Menschen begegne, die mir Mut machen, als Seelsorger weiter geistlich zu wirken, und die mir auch bei der Bewältigung vieler alltäglicher Dinge helfen."

(KNA)
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