Weltweiter Frauentag Heldinnen, Sklavinnen, Frauen

Berlin · An diesem Dienstag ist internationaler Frauentag. Zwar decken Frauen fast alle gesellschaftlichen Positionen ab. Doch nach wie vor sind schreiende Ungerechtigkeiten die Regel. Unsere Redakteurinnen haben Beispiele gesammelt.

Die ganze Wahrheit über Frauen
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Foto: dpa, ppl;cse; fux

Daher fordern an diesem 8. März weltweit viele Organisationen, Politiker und Prominente die volle soziale, wirtschaftliche, kulturelle und politische Gleichstellung von Frauen.

Wie extrem die Unterschiede noch immer sind, was Frauen in Wahrheit bewirken und welche absurden Anti-Frauen-Gesetze selbst in westlichen Staaten gelten, illustriert allein unser Frauen-ABC, zusammengestellt von den Frauen in unserer Redaktion.

Die Gehaltsschere klafft

Auf der ganzen Welt haben sie noch immer mit erheblichen Benachteiligungen auf dem Arbeitsmarkt zu kämpfen. Das geht aus einer Erhebung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) hervor, die am Montag in Genf anlässlich des Internationalen Frauentags (8.3.) vorgestellt wurde.

Obwohl Frauen in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutliche Fortschritte in der Ausbildung gemacht hätten, gebe es kaum Verbesserungen im Berufsleben. International hat sich laut ILO die Gehaltsschere seit 1995 nur um 0,6 Prozentpunkte geschlossen. Die Organisation bestätigt Einschätzungen, wonach es noch mehr als 70 Jahre lang dauern werde, bis Männer und Frauen gleich viel verdienten.

Gewalt ist ein Dauerthema

Frauen erhalten durchschnittlich ein Viertel weniger Gehalt als Männer. Diese Lücke kann laut der Studie nicht alleine mit unterschiedlicher Ausbildung und dem Alter der Beschäftigten erklärt werden.

Auch Gewalt ist für viele ein ständiger Begleiter. Wegen häuslicher Gewalt haben Tausende Menschen auch 2015 die Polizei alarmiert, die meisten davon Frauen. Die Zahl der Strafanzeigen nahm in Nordrhein-Westfalen zwar leicht um 673 Fälle oder zwei Prozent auf 26 464 Stück ab, wie aus Zahlen des Landeskriminalamtes hervorgeht.

"Pledge For Parity"

Der Aktionstag steht in diesem Jahr unter dem Motto "Pledge For Parity" (Zusicherung von Gleichheit). In New York eröffnen die Schauspieler Emma Watson und Forest Whitaker die Kunstwoche zur UN-Kampagne "HeForShe".

Auch Google würdigte am Dienstag den Weltfrauentag mit einer aufwändigen Kampagne, die es derzeit über sein aktuelles Doodle ausspielt. Weltweit wurden Frauen nach ihren Träumen und Wünschen befragt, darunter auch einige Promis. Das Ergebnis zeigt Google in Videos.

Bundespräsident Joachim Gauck hatte anlässlich des Frauentags auf Gleichberechtigung vor allem im Arbeitsalltag gepocht. In Italien dürfen Frauen gratis in Museen.

Der Frauentag wurde auf Anregung der deutschen Sozialdemokratin Clara Zetkin erstmals 1911 in Deutschland und in Nachbarländern organisiert. Seit 1921 wird er am 8. März gefeiert. 1977 erkannte die UN-Generalversammlung den Frauentag an.

(pst/dpa)
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