Freiburg Teenager steht nach Lynchmord vor Gericht

Freiburg · Für den sogenannten Lynchmord vom Oberrhein müssen sich von Mittwoch an vier Männer vor dem Freiburger Landgericht verantworten. Den Angeklagten im Alter von 18 Jahren bis 48 Jahren wird nach Angaben des Gerichts gemeinschaftlicher Mord zur Last gelegt sowie Körperverletzung mit Todesfolge.

 Eine Gedenkstätte mit Grablichtern, Blumen und Bilder für den in Neuenburg getöteten jungen Mann.

Eine Gedenkstätte mit Grablichtern, Blumen und Bilder für den in Neuenburg getöteten jungen Mann.

Foto: dpa, pse lof

Der damals 17-Jährige soll laut Anklage Mitte Juni vergangenen Jahres auf einem Parkplatz bei Neuenburg am Rhein südlich von Freiburg gemeinsam mit seinem Vater den mutmaßlichen Vergewaltiger seiner Schwester in einen Hinterhalt gelockt und mit 23 Messerstichen getötet haben. Das 27 Jahre alte Opfer starb noch am Tatort.

An der Tat beteiligt waren den Angaben zufolge neben dem Teenager und seinem 48 Jahren alten Vater zwei Komplizen im Alter von 19 Jahren und 21 Jahren. Sie sollen den Mord gemeinsam geplant haben und an der Ausführung beteiligt gewesen sein. Die Polizei hatte die Hauptverdächtigen nach der Bluttat festgenommen.

Diese hatte im vergangenen Sommer Schlagzeilen gemacht. Die Polizei hatte gegen den mutmaßlichen Vergewaltiger ermittelt. Doch dieser flüchtete, die Polizei konnte ihn nicht finden. Über soziale Netzwerke machte sich die Familie des Vergewaltigungsopfers auf die Suche - und wurde schneller fündig als die Polizei.

Für den Prozess sind den Angaben zufolge zunächst 18 Verhandlungstage angesetzt, sagte ein Sprecher des Gerichts. Mit einem Urteil wird demnach Mitte Juli gerechnet (Az.: 6 KLs 100 Js 18248/14).

(dpa)
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