Westfälischer Friedenspreis Jordanischer König setzt "Maßstäbe für Humanität"

Münster · Jordaniens König Abdullah II. ist mit dem Westfälischen Friedenspreis ausgezeichnet worden. In seiner Laudatio im Rathaus von Münster hob Bundespräsident Joachim Gauck das Engagement des Preisträgers für Flüchtlinge aus Syrien hervor.

 Jordaniens König Abdullah II. winkt bei seiner Ankunft zur Verleihung des Westfälischen Friedenspreises den Zuschauern.

Jordaniens König Abdullah II. winkt bei seiner Ankunft zur Verleihung des Westfälischen Friedenspreises den Zuschauern.

Foto: dpa, a fdt

"Sie und Ihre Landsleute setzen damit Maßstäbe für Humanität und Mitmenschlichkeit", sagte Gauck. Die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe (WWL) ehrte mit der Preisverleihung den Einsatz des Königs für Frieden und Stabilität im Nahen Osten. Neben Abdullah II. erhielt auch die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste den zweigeteilten Preis.

Rund 656.000 syrische Flüchtlinge lebten in Jordanien, hob Gauck hervor. "Die Versorgung dieser Menschen verschlingt einen guten Teil des Staatshaushalts." Jordanien sei in dieser und in früheren Krisen bis an die Grenze seiner Kapazitäten gegangen, um zu helfen. "Es hat anderen sein Land geöffnet und sich in einer Weise großzügig gezeigt, die beispielhaft ist", fügte Gauck hinzu.

Jordanien benötige daher die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft. "Hilfe nicht nur, um die drängendsten Probleme zu bewältigen, sondern auch um die langfristigen Herausforderungen zu meistern."

Der Preis des Westfälischen Friedens wird seit 1998 im Zwei-Jahres-Rhythmus verliehen und ist mit 100.000 Euro der höchstdotierte deutsche Friedenspreis. Mit ihm werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich beispielhaft für die Versöhnung der Völker einsetzen. Zu den früheren Preisträgern zählen die ehemalige Chefanklägerin des Kriegsverbrechertribunals in Den Haag , Carla Del Ponte, Frankreichs Ex-Präsident Valéry Giscard d'Estaing sowie die beiden früheren Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) und Helmut Kohl (CDU).

(afp/jeku)
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