Fünfjähriges Mädchen verletzt Fünf Affen im Zoo Hannover ausgebrochen

Hannover · Der eine schaut sich die Giraffen an, der andere die Alaska-Landschaft: Im Zoo Hannover brechen Schimpansen aus und gehen auf Erkundungstour. Ein kleines Kind wird verletzt. Nach einer Stunde kehren die Tiere wieder in ihr Gehege zurück.

 Im Zoo von Hannover sind fünf Affen ausgebrochen und haben auf der Flucht ein Kind verletzt.

Im Zoo von Hannover sind fünf Affen ausgebrochen und haben auf der Flucht ein Kind verletzt.

Foto: dpa, Emily Wabitsch

Fünf Schimpansen sind im Zoo Hannover aus ihrem Außengehege ausgebüxt und gut eine Stunde im Park herumgelaufen. Ein fünfjähriges Mädchen wurde von den Affen umgestoßen und musste mit einer Schürfwunde am Kopf ins Krankenhaus gebracht werden. Nach Augenzeugenberichten sei das Kind von den Tieren nicht angegriffen, sondern überrannt worden, sagte Zoo-Chef Frank Werner am Mittwoch.

Gut eine Stunde nach ihrem Ausbruch waren alle Schimpansen wieder zurück in ihrer Anlage - vier kehrten nach Zoo-Angaben freiwillig zurück, für den Ältesten der Gruppe, Maxi, wurde eine Leiter über den Graben gelegt. Er hätte sich bei einem Sprung zurück möglicherweise die Bänder gerissen, meinte der Zoologische Leiter Heiner Engel.

Wie die fünf der sieben Schimpansen des Tierparks aus dem Gehege, das ein Graben umgibt, ausbrechen konnten, ist noch unklar. Am Morgen hatten Gärtner an der Anlage gearbeitet. Möglicherweise nutzten die intelligenten Tiere abgeschnittene oder herunterhängende Äste, um sich zu befreien.

Ausflug zu Giraffen und Co

"Es sieht so aus, dass es dem Kind gutgeht", sagte Zoo-Chef Werner. "Wir sind alle heilfroh, dass es so glimpflich ausgegangen ist." Der Notfallplan habe funktioniert. So wurden Besucher in Gruppen in sichere Häuser gelotst, Zoo-Mitarbeiter machten sich mit Narkosegewehren, scharfen Waffen und anderen Abwehrmitteln bereit. Aggressive Schimpansen können gefährlich werden.

Ihren Ausflug gestalteten die Tiere aber friedlich. Ein Affe schaute sich die Giraffen an, auch die neue Alaska-Landschaft "Yukon Bay" und das Tropenhaus wurden von den neugierigen Primaten begutachtet. Schließlich lockte der den Affen vertraute Pfleger sie mit Rufen wieder zu ihrer Anlage. Für den Zoologen Engel war es kein Wunder, dass die Affen aus freien Stücken zurückkehrten. "Für die Tiere ist es ja wahnsinniger Stress", sagte er.

Knapp 2500 Besucher hatten sich zur Ausbruchszeit zwischen 12.30 und 13.40 Uhr im Zoo aufgehalten. Erst vor kurzem hatte der Zoo angekündigt, seine teilweise mehr als 30 Jahre alte Menschenaffenanlage zu modernisieren. Ziel sei es, den Tieren mehr Beschäftigungsmöglichkeiten zu geben, sagte Engel damals. Im Mai war bereits der Jüngste der Bande, Toto, über den Graben im Affenhaus gesprungen, er kehrte aber nach einigen Minuten wieder zurück.

(dpa)
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