Zentralrat der Juden in Deutschland Fürst von Liechtenstein "verhöhnt Holocaust-Überlebende"

Berlin (RPO). Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat Fürst Hans Adam von Liechtenstein "eine Verhöhnung des Holocausts und der Überlebenden des Holocausts" vorgeworfen.

 Ortseingangsschild von Vaduz, der Hauptstadt Liechtensteins.

Ortseingangsschild von Vaduz, der Hauptstadt Liechtensteins.

Foto: ddp, ddp

Der Fürst hatte in einem Interview mit dem "Liechtensteiner Volksblatt" behauptet, die Schweiz und Liechtenstein hätten mit dem Bankgeheimnis "vielen Menschen, besonders Juden, das Leben gerettet".

Deutschland, das in der Vergangenheit immer wieder Liechtenstein als Fluchtpunkt für Steuerhinterzieher angeprangert hatte, "sollte sich an der eigenen Nase nehmen und an seine Vergangenheit denken".

Der Generalsekretär des Zentralrats der Juden, Stephan Kramer, erklärte dazu in der "BILD"-Zeitung, die Äußerungen seien ein Versuch, den Holocaust als Schutzschild für politische Fehler des Fürsten zu benutzen.

"Es wird den historischen Tatsachen nicht gerecht, wie sich Liechtenstein als barmherziger Helfer der Juden aufspielt. Seine Durchlaucht sollte besser in Pension gehen!"

(KNA/csr)
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