Tebartz-van Elst-Nachfolger Georg Bätzing ist neuer Bischof von Limburg

Limburg · Das Bistum Limburg hat wieder einen Bischof. Zweieinhalb Jahre nach dem Rücktritt von Franz-Peter Tebartz-van Elst wurde der bisherige Trierer Generalvikar Georg Bätzing am Sonntag im Limburger Dom zum Bischof geweiht und in sein Amt eingeführt.

 Der 55-Jährige ist der 13. Bischof von Limburg

Der 55-Jährige ist der 13. Bischof von Limburg

Foto: dpa, wag tmk

Der 55-Jährige ist der 13. Bischof von Limburg. Sein Vorgänger Tebartz-van Elst war im März 2014 im Zuge der Finanzaffäre um das 31 Millionen Euro teure Bischofshaus zurückgetreten

In seiner ersten Ansprache nach der Amtseinführung nannte Bätzing das Bistum liebenswert und glaubensstark. Hier wolle er Wurzeln schlagen. Er erinnerte zugleich daran, dass die Menschen im Bistum und weit darüber hinaus in der Zeit von Tebartz-van Elst in ihrem Vertrauen zum Bischofsamt und zur Kirche verletzt und verwundet worden seien. Ausdrücklich bekundete Bätzing seine Hoffnung darauf, dass Versöhnung wachsen könne zwischen den Menschen im Bistum und ihrem früheren Bischof.

"Blick auf die Vergangenheit auch Verpflichtung"

Zum Bischof geweiht wurde Bätzing vom Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki, zu dessen Kirchenprovinz das Bistum Limburg gehört. In seiner Predigt sagte Woelki unter Hinweis auf Bätzings bischöflichen Wahlspruch "Congrega in unum" (Führe zusammen), es gehe dem neuen Limburger Bischof um Einheit in Vielfalt. Es sei Aufgabe eines Bischofs, Begabungen zu erkennen, Entwicklungen zu begleiten und Einheit in Vielfalt zuzulassen.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, sagte in einem Grußwort, es brauche Bischöfe, die Menschen an einen Tisch holten, die integrierten und nicht ausgrenzten. Wie Woelki ging auch Marx auf Bätzings Wahlspruch ein. "Für dich", so der Kardinal, "ist er Leitwort, und ich füge hinzu: Gerade im Bistum Limburg ist er mit Blick auf die Vergangenheit auch Verpflichtung."

An den Feierlichkeiten nahmen rund 2.000 Menschen teil. Darunter waren 40 Bischöfe aus dem In- und Ausland, hochrangige Vertreter aus der Ökumene sowie die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und ihr hessischer Amtskollege Volker Bouffier (CDU).

Tebartz-van Elst nahm an den Feierlichkeiten nicht teil

Der Botschafter des Papstes in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, der die Ernennungsurkunde überbrachte, dankte dem vom Papst ernannten bisherigen Übergangsverwalter für das Bistum, Weihbischof Manfred Grothe, für seinen "hochgeschätzten" Dienst.

Tebartz-van Elst nahm an den Feierlichkeiten nicht teil. Der emeritierte Bischof habe das so "für sich" entschieden, hieß es beim Bistum. Er arbeitet inzwischen im Vatikan.

Das 1827 gegründete Bistum Limburg zählt rund 635.000 Katholiken. Es erstreckt sich größtenteils auf Hessen, zu einem kleinen Teil auf Rheinland-Pfalz.

(gol/KNA)
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