Bochum Geplante Salafisten-Moschee vor dem Aus

Bochum · Die von einem früheren Leibwächter des Al-Qaida-Chefs Osama bin Laden in Bochum geplante Moschee kann wohl nicht gebaut werden. Die Stadt bestätigte, dass ein Antrag gestellt wurde, dieser werde aber nicht genehmigt.

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Foto: afp, FETHI BELAID

Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa wird die Stadt Bochum den Antrag auf Nutzungsänderung eines ehemaligen Nagelstudios, das für eine Moschee genutzt werden sollte, nicht genehmigen. Der Antrag liege vor, bestätigte am Dienstag ein Sprecher der Stadt lediglich. Es sei aber nicht von Sami A. selbst gestellt worden.

Die Stadt arbeitet mit Polizei und Verfassungsschutz zusammen. Dadurch ist auch bekanntgeworden, dass der Salafist Sami A. die Fäden zieht. Ausschlaggebend war ein Hinweis einer Anwohnerin, nachdem in den Räumen bereits illegal Versammlungen stattgefunden haben sollen.

Der Chef des NRW-Verfassungsschutzes, Burkhard Freier, hatte am Wochenende erklärt, die Behörden würden alle rechtlichen Möglichkeiten prüfen, um gegen den Salafisten vorzugehen. "Wir halten Sami A. für gefährlich", sagte Freier. Der Al-Qaida-Chef Bin Laden war im vergangenen Jahr bei einer US-Kommandoaktion in Pakistan getötet worden.

Gegen den Tunesier Sami A. hatte die Bundesanwaltschaft 2006 Ermittlungen eingeleitet. Es ging um den Anfangsverdacht, er könne Mitglied in einer ausländischen terroristischen Vereinigung sein. Das Verfahren wurde ein Jahr später eingestellt. Demnächst entscheidet das Oberverwaltungsgericht in Münster über eine Ausweisung des islamischen Extremisten.

(dpa)
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