Copilot der abgestürzten Germanwings-Maschine Flugschule der Lufthansa war über Depression informiert

Frankfurt/Main · Der Copilot der abgestürzten Germanwings-Maschine hat die Lufthansa bereits im Jahr 2009 als Flugschüler über eine "abgeklungene schwere depressive Episode" informiert. Das Unternehmen hat eine entsprechende E-Mail-Korrespondenz an die Ermittler weitergeleitet.

In der Mitteilung heißt es, dass der Konzern der Staatsanwaltschaft Düsseldorf nach weiteren Recherchen zusätzliche Unterlagen übergeben habe, darunter auch der E-Mail-Verkehr des Copiloten mit der Verkehrsfliegerschule "LFT" in Bremen, in dem es um die psychische Erkrankung des Copiloten ging.

Wie die Lufthansa weiter schreibt, habe der Copilot Anreas L. 2009 medizinische Unterlagen an die Verkehrsfliegerschule geschickt, um seine Ausbildung dort wieder aufzunehmen. Andreas L. habe die Flugschule in einer E-Mail über eine "abgeklungene schwere depressive Episode" informiert.

L. hatte seine Ausbildung aufgrund einer psychischen Erkrankung mehrere Monate unterbrochen. Wie am Montag bekannt wurde, war Andreas L. in dieser Zeit eine Suizidgefährdung attestiert worden. Andreas L. hatte nach dieser Pause seine Flugausbildung beendet und hatte 2013 den Dienst als Copilot bei der Lufthansa-Tochter Germanwings angetreten. Die Lufthansa wies in einer weiteren Pressemitteilung am Abend daraufhin, dass der Copilot am Tag des Absturzes ein "voll gültiges Tauglichkeitszeugnis der Klasse 1" besessen habe.

Vor einer Woche hatte L. einen Sinkflug einer Linienmaschine der Fluglinie Germanwings auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf eingeleitet und das Flugzeug auf einen Felsen prallen lassen. Der Kapitän der Maschine war zu dem Absturzzeitpunkt aus dem Cockpit ausgeschlossen. Insgesamt kamen bei dem Absturz in den französischen Alpen 150 Menschen ums Leben.

Die "Bild" berichtet, von den letzten Momenten an Bord des Germanwings-Flugzeugs existiere ein mehrere Sekunden langes Video. Es sei auf einem Handy am Absturzort gefunden und ganz hinten im Flugzeug gefilmt worden. Zu hören seien Schreie und der Ausruf "Mein Gott!" in mehreren Sprachen. Mindestens drei Mal seien auch metallische Schläge zu hören.

(ac)
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