Neuer "Glücksatlas" vorgestellt In Norddeutschland sind die Menschen am zufriedensten

Berlin · Menschen mit Behinderung sind laut einer Studie mit ihrem Leben weniger zufrieden als die Gesamtbevölkerung glaubt. Dies geht aus einer aktuellen Untersuchung im Auftrag der Deutschen Post zur Lebenszufriedenheit hervor, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde. Dem "Glücksatlas 2014" zufolge sind die Deutschen insgesamt mit ihren Lebensumständen unverändert zufrieden – insbesondere in Norddeutschland.

 In Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen/Nordsee leben in diesem Jahr die zufriedensten Menschen.

In Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen/Nordsee leben in diesem Jahr die zufriedensten Menschen.

Foto: dpa, hi_gr_rf fdt

Menschen mit Behinderung sind laut einer Studie mit ihrem Leben weniger zufrieden als die Gesamtbevölkerung glaubt. Dies geht aus einer aktuellen Untersuchung im Auftrag der Deutschen Post zur Lebenszufriedenheit hervor, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde. Dem "Glücksatlas 2014" zufolge sind die Deutschen insgesamt mit ihren Lebensumständen unverändert zufrieden — insbesondere in Norddeutschland.

Der auf einer Skala von null bis zehn Punkten ermittelte Zufriedenheitswert blieb mit 7,0 Punkten bundesweit auf hohem Niveau stabil. Die größte Zufriedenheit mit den Lebensumständen registrierten die Forscher in Norddeutschland.

Der "Glücksatlas" wurde von der Post bereits zum vierten Mal vorgelegt und gilt als umfangreichste Bestandsaufnahme zur Lebenszufriedenheit in Deutschland. Ein Schwerpunkt der aktuellen Untersuchung war das Lebensgefühl von Menschen mit Behinderung. Demnach lag der für die Lebenszufriedenheit ermittelte Wert bei schwerbehinderten Menschen um 0,9 Punkte niedriger als in der Gesamtbevölkerung — wobei sich dieser Abstand in den vergangenen 20 Jahren nur unwesentlich verringerte.

Schlusslicht Brandenburg

Dagegen glauben der Studie zufolge 68 Prozent aller Deutschen, dass sich die Lebenssituation von Menschen mit Behinderung im vergangenen Jahrzehnt generell verbessert hat. Die unterschiedliche Wahrnehmung der Lebenssituation behinderter Menschen erklären die Wissenschaftler damit, dass Menschen mit Behinderung relativ wenig Kontakt zu Nicht-Behinderten haben: So hätten 52 Prozent der Bevölkerung nach eigenen Angaben "nur selten oder nie" mit Menschen mit Behinderung zu tun und weitere zwölf Prozent lediglich "hin und wieder".

Für die Gesamtbevölkerung ergab die Studie bundesweit anhaltend hohe Zufriedenswerte. "Seit 2010 befindet sich Deutschland mit 7,0 Punkten auf einem Zufriedenheitsplateau, das es auf diesem Niveau und über einen solchen Zeitraum noch nicht gegeben hat", teilte die Deutsche Post mit.

Die Spitze des Glücksrankings 2014 führen die norddeutschen Regionen Schleswig-Holstein (7,30 Punkte), Hamburg (7,18 Punkte) und Niedersachsen/Nordsee (7,15 Punkte) an. Schlusslicht des Rankings ist Brandenburg (6,60 Punkte), ebenfalls auf hinteren Plätzen landeten Sachsen-Anhalt (6,64 Punkte) und Mecklenburg-Vorpommern (6,67 Punkte).

Zufriedener mit Haushaltseinkommen

Erkennbar zufriedener als noch vor zehn Jahren zeigten sich die Deutschen in der aktuellen Umfrage vor allem mit dem Haushaltseinkommen, der Arbeit und dem Familienleben. Schwächer entwickelte sich die Lebenszufriedenheit in den Bereichen Wohnen, Gesundheit und Freizeit.

Grundlage für die Untersuchung waren Daten aus der Langzeituntersuchung Sozio-oekonomisches Panel sowie eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach vom vergangenen Frühsommer unter 6094 Menschen ab 16 Jahren. Zudem befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa insgesamt 1405 Menschen ab 18 Jahren zu Aspekten des Themas Inklusion, also der gleichberechtigten Teilhabe aller Menschen an gesellschaftlichen Prozessen.

(AFP)
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