Berlin GPS-Schnitzeljagd legt Verkehr lahm

Berlin (RPO). Der Fund eines verdächtigen Gegenstands auf der Lichtenberger Brücke hat am Mittwoch zeitweise zu erheblichen Staus im Berufsverkehr geführt. Es handelte sich um eine Plastikrolle, aus der Drähte heraushingen und die über das Brückengeländer hinaus in die Tiefe ragte, sagte ein Sprecher der Bundespolizei.

Herbeigerufene Sprengstoff-Experten veranlassten am späten Nachmittag zunächst die Sperrung von zwei stadtauswärts führenden Fahrbahnen sowie von drei Gleisen und zwei Bahnsteigen des Fernverkehrs. Dann wurde der Gegenstand geröntgt und anschließend mit einem Wasserdruckstrahl gesprengt.

Nach eingehender Untersuchung gaben die Spezialisten Entwarnung. Der Gegenstand sei vermutlich im Zuge einer modernen Form der Schnitzeljagd, dem sogenannten Geocaching, abgelegt worden, sagte ein Bundespolizeisprecher.

Dabei würden Gegenstände über das Satellitennavigationssystem GPS geortet. Der Ablageort an der Lichtenberger Brücke sei "äußerst ungünstig gewählt" worden, sagte der Sprecher. "Wir mussten von einer möglichen Gefährdung ausgehen." Sollten die "Schnitzeljäger" ermittelt werden, werde man ihnen möglicherweise die Kosten des Polizeieinsatzes in Rechnung stellen.

Die Plastikrolle enthielt verschiedene ungefährliche Technikteile sowie einen Zettel. Während der Arbeiten wurde der Verkehr auf der Frankfurter Allee, die über die Brücke führt, komplett gesperrt. Es bildeten sich "erhebliche Rückstaus". Am Abend wurden sämtliche Sperrungen wieder aufgehoben.

(DDP/felt)
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