Gebäude ist über 600 Jahre alt Feuer zerstört mittelalterliches Rathaus in Straubing

Straubing · Ein Großfeuer hat das weit über 600 Jahre alte Rathaus von Straubing (Bayern) am Freitag schwer beschädigt. Die Flammen schossen nach Polizeiangaben bis zu 15 Meter hoch aus dem Dachstuhl des Gebäudes.

Straubing: Großfeuer beschädigt historisches Rathaus schwer
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Großfeuer beschädigt Straubinger Rathaus schwer

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Foto: dpa, awe htf

Bis zum frühen Abend habe es keine Verletzten gegeben, teilte die Polizei mit. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot im Einsatz und versuchte, ein Übergreifen der Flammen auf andere Gebäude zu verhindern.

Erst am Abend hatte die Feuerwehr die Lage unter Kontrolle. Nur im Innern des mehr als 600 Jahre alten Rathauses wüteten noch die Flammen. Die Löscharbeiten sollten voraussichtlich noch bis zum Samstagmorgen dauern. Auch die Stabilität des Gebäudes sollte geprüft werden. Die Ursache für den Brand war zunächst unklar.

"Es ist sicherlich nicht der komplette Gebäudeteil betroffen, aber der historische Teil auf alle Fälle", sagte Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr (CSU). Das Rathaus werde sicher wieder aufgebaut, aber "jetzt schauen wir erstmal, dass wir Herr der Lage werden, dass es keine Verletzten gibt. Das ist das Allerwichtigste." Die Polizei hatte noch am Abend eine Vermisstenstelle eingerichtet.

"Bitte Innenstadt großräumig meiden!!!"

Bei Twitter hatte die Polizei von einem Großbrand geschrieben: "Bitte Innenstadt großräumig meiden!!!" Die Bürger wurden aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten und den Weg für Einsatzkräfte nicht zu versperren. "Bitte dringend Platz machen für nachrückende Einsatzkräfte, auch auf Zufahrtsstraßen!!"

Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stand der Dachstuhl des Gebäudes schon lichterloh in Flammen. Wenige Minuten später wütete das Feuer in den unteren Stockwerken. Teile des Gebäudes waren eingerüstet. Ob Bauarbeiten im Dachstuhl des Rathauses das Feuer ausgelöst hatten, war zunächst noch unklar. Der Christkindlmarkt in unmittelbarer Nähe wurde geräumt, sei aber nicht von den Flammen betroffen, sagte Betreiber Josef Stelzl. Die Feuerwehr hatte wegen des starken Funkenflugs die Verkaufsbuden gewässert. Der Weihnachtsmarkt sollte eigentlich am Freitagnachmittag offiziell beginnen.

Nach Angaben der Stadt hatten die Bürger im Jahr 1382 das gotische Handelshaus erworben und es zum Rathaus umgebaut. Im 19. Jahrhundert wurde in dem dreigeschossigen Gebäude der gotische Giebel abgebrochen und eine neogotische Fassade errichtet.

(felt/dpa)
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