Fall Gustl Mollath Gutachter weist Vorwürfe zurück

München · Ein Gutachter im Fall Gustl Mollath, der Psychiater Klaus Leipziger, hat sich entschieden gegen den Vorwurf der Falschbegutachtung verwahrt.

Mollaths Kampf gegen die Justiz
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Foto: dpa, Daniel Karmann

Psychiatrisch sei alles "vollkommen korrekt gelaufen", sagte der Leiter der Maßregelvollzugs-Klinik Bayreuth dem Magazin "Focus". Er habe keine Fehler gemacht. Der Vorwurf Mollaths, er habe nur ein Ferngutachten erstellen lassen, gehöre "ins Reich der Legende". Mollath sei stationär von gut qualifizierten Fachärzten begutachtet worden.

Leipziger sprach von einer "medialen Kampagne" im Fall Mollath, die Auswirkungen auf ihn und seine Arbeit habe. Der Maßregelvollzug und die Psychiatrie im Allgemeinen seien "in ein ganz schiefes und problematisches Licht gerückt" worden. Mehrere Patienten seien erheblich verunsichert. Er selbst stehe nach Morddrohungen inzwischen unter Polizeischutz, sagte Leipziger.

Mollath war 2006 als gemeingefährlich in die Psychiatrie eingewiesen und am 6. August 2013 entlassen worden. Das Oberlandesgericht Nürnberg hatte angeordnet, das Verfahren gegen den 56-Jährigen neu aufzurollen.

Mollath soll nach dem Nürnberger Urteil aus dem Jahr 2006 unter anderem seine Frau misshandelt und Autoreifen zerstochen haben. Er selbst sieht sich als Opfer eines Komplotts seiner Ex-Frau und der Justiz, weil er auf Schwarzgeldgeschäfte in Millionenhöhe hingewiesen habe. 2003 hatte Mollath seine Frau, eine Vermögensberaterin bei einer Bank, und andere wegen unsauberer Geschäfte angezeigt. Die Vorwürfe wurden nicht weiterverfolgt, erwiesen sich später aber teilweise als zutreffend.

(dpa)
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