JVA Willich Häftling floh im Karton

Nach dem spektakulären Ausbruch eines Drogendealers aus der Justizvollzugsanstalt (JVA) Willich geht die Suche nach möglichen Schwachstellen weiter.

 Im Gefängnis Anrath trug sich ein spektakulärer Ausbruch zu.

Im Gefängnis Anrath trug sich ein spektakulärer Ausbruch zu.

Foto: Wolfgang Kaiser

Der Häftling hatte in einem Karton einen Lkw zur Flucht aus der JVA Willich I genutzt. Sie sei mit der Leiterin der JVA, Beate Peters, im Gespräch, sagte NRW-Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter (CDU) gestern in Düsseldorf. Es werde geprüft, ob ein Versagen einzelner Bediensteter vorliege oder ob es sich um eine fehlerhafte Organisation in der JVA handle.

Häftling drohte Abschiebung

In dem Männergefängnis saß der Türke wegen Kokainhandels seit vier Jahren ein. Drei weitere hätte er noch vor sich gehabt. Laut Peters drohte ihm die Abschiebung. Das könnte ein Motiv für die Flucht gewesen sein. Der Drogendealer war mit Verpackungsarbeiten im Werksdienst der Anstalt beschäftigt, als ein Lkw Papier und Kartons abholte. In einem der Kartons ­ 1,5 mal 1,2 Meter groß ­ versteckte sich der 1,85 Meter große und kräftig gebaute Häftling und floh so aus dem Gefängnis.

Auf der Autobahn bemerkte der Lkw-Fahrer, dass die Plane zerschnitten war und im Fahrtwind flatterte. Er kontrollierte die Ladefläche und entdeckte den leeren aufgeschlitzten Karton. Er informierte die JVA, und seither fahnden Polizei und Staatsanwaltschaft Düsseldorf bundesweit nach dem Sträfling ­ bislang erfolglos.

(RP)
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