Fotos Häuser rutschen in Erdkrater
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) machte sich am Sonntag ein Bild von dem verheerenden Unglück.
Ein zweites Wohnhaus verschwand völlig in dem Erdloch.
Die Unglücksstelle im Harzvorland hat einen Durchmesser von rund 500 Metern.
Am Boden des Kraters sieht man die Trümmer der Häuser liegen.
Das Gelände rutsche in den Concordia-See, einen ehemaligen Steinkohle-Tagebau, der zum Naherholungsgebiet werden sollte.
Das Unglück hat vermutlich drei Menschen das Leben gekostet, sie werden vermisst.
Nach den Vermissten kann noch nicht gesucht werden: Es wäre zu gefährlich, weil sich der Hang noch bewegt, sagten Rettungskräfte.
Die Behörden gehen davon aus, dass die Bewohner im Schlaf von dem Absturz überrascht wurden und tot sind.
Das Wasser des Sees drang in den entstandenen Krater ein. Im Hintergrund sieht man die Baumkrone aus dem Wasser ragen.
Sachsen-Anhalts Wirtschaftsstaatssekretär Detlef Schubert (CDU, r.) und Gerhard Jost vom Landesamt für Geologie und Bergwesen in Stassfurt besuchen die Unglücksstelle.
Die Anwohner des Ortes sind geschockt.
"Das Ganze muss innerhalb weniger Sekunden passiert sein", berichtet der stellvertretende Landrat Ulrich Reder.
Mit den Häusern verschwanden eine Straße, ein Aussichtspunkt, eine alte Lok und Baggerschaufeln aus der Tagebau-Zeit. Auch eine teure Reparaturanlage für ein Ausflugsschiff versank.
"Das Ausmaß der Katastrophe ist unvorstellbar", sagte die Sprecherin des Salzlandkreises Ursula Rothe.
Der Erdrutsch hatt sich nach starkem Regen ereignet, allerdings sehen Experten darin nicht die Ursache für das Unglück.
Fassungslosigkeit kennzeichnet die Stimmung unter den Nachterstedtern an diesem Tag. "Keine Ahnung, wie das passieren konnte", so der Bürgermeister. Wir dachten, wir sind sicher hier."
Nach Behördenangaben verschwand bei dem Unglück ein Uferareal von 350 mal 150 Meter in dem See, einem gefluteten Tagebau. Schaulustige reisten nach Nachterstedt, um das Unglücksgebiet aus der Nähe zu sehen.
Einige beobachteten das zur Hälfte eingestürzte Haus mit Ferngläsern.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) machte sich am Sonntag ein Bild von dem verheerenden Unglück.
Er sprach am Sonntag in der kleinen Gemeinde im Harzvorland mit Betroffenen, Behörden und Institutionen. Die Bewohner in dem gefährdeten Gebiet müssten sich darauf einrichten, für längere Zeit nicht zurück in ihre Häuser zu können, sagte Böhmer.
Böhmer wollte sich zu den Ursachen des Unglücks, bei dem rund eine Million Kubikmeter Erde in den See gerutscht waren, nicht äußern. Er sagte, einst sei dort Braunkohle unter Tage gefördert worden. Der alte Bergbau sei vor 120 bis 130 Jahren eingestellt worden. Vor 80 Jahren seien dann auf dem alten Kippengelände die Häuser errichtet worden.