Werbeaktion für Frauen Busfahrer in Hannover tragen jetzt Röcke

Hannover · In Hannover tragen Bus- und Bahnfahrer der städtischen Verkehrsbetriebe jetzt Röcke im Dienst. Die Aktion ist Teil einer Werbekampagne, mit der vor allem Frauen für den Job begeistert werden sollen. Die Botschaft: Männer können genauso gut im Rock zur Arbeit gehen, wie Frauen einen Bus steuern können.

 Zehn Bus- und Bahnfahrer der Hannoverschen Verkehrsbetriebe tragen jetzt Röcke im Dienst. Mit der Werbekampagne sollen Frauen für die üstra als Arbeitgeber begeistert werden.

Zehn Bus- und Bahnfahrer der Hannoverschen Verkehrsbetriebe tragen jetzt Röcke im Dienst. Mit der Werbekampagne sollen Frauen für die üstra als Arbeitgeber begeistert werden.

Foto: üstra

Sie sind die "rockenden" Männer der Hannoverschen Verkehrsbetriebe "üstra", wie es in der offiziellen Pressemitteilung zur Kampagne "üstra rockt" heißt. Zehn Bus- und Stadtbahnfahrer in Hannover tragen jetzt Rock. Und das nicht nur auf Werbeplakaten in der Stadt und auf Motiven auf Bussen und Bahnen, sondern auch im alltäglichen Dienst hinterm Steuer. Damit wollen sie ein Zeichen setzen, so die "üstra".

"Die erfolgreiche Gewinnung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist für die üstra eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre", sagt Vorstandsvorsitzender André Neiß laut Pressemitteilung. Mit der neuen Kampagne sollen insbesondere Frauen für den Job als Bus- oder Stadtbahnfahrerin begeistert werden. Denn die Verkehrsbetriebe benötigen bis 2022 rund 600 neue Mitarbeiter und wollen ihren Frauenanteil von heute 16 auf dann 22 Prozent steigern.

Seit heute ist es kein Geheimnis mehr: Wer bei der üstra Rock trägt, ist keine Frage des Geschlechts. Was dahinter...

Zehn Bus- und Stadtbahnfahrer tragen deshalb nun luftigere Arbeitskleidung als gewohnt. Der Rock in schlichtem Schwarz ist im Stil eines schottischen Kilts geschnitten — und der ist ja bekanntlich auch Männerkleidung. Er ist knielang, dazu trägt Mann schwarze Kniestrümpfe. Viel Bein zeigen die "üstra"-Mitarbeiter also nicht. Projektleiterin Claudia Kudlinski erklärt, dass die "üstra" das erste Verkehrsunternehmen sei, bei dem es Männern überhaupt erlaubt ist, Rock zu tragen.

Ziel der Kampagne sei es, "die Aufmerksamkeit auf die üstra als Arbeitgeberin zu lenken", sagt Personalleiter Arnd Brinkmann. Aufmerksamkeit haben die Verkehrsbetriebe mit ihrer Kampagne bereits gewonnen. Ob es den Männern im Rock aber auch gelingt, Frauen für ihren Arbeitgeber zu begeistern, wird sich erst noch zeigen.

Auf der Facebook-Seite der "üstra" gibt es überwiegend positives Feedback für die Kampagne. "Sieht klasse aus! Wenn die Busfahrer sich jetzt wirklich so anziehen, komme ich nur zum Busfahren nach Hannover!", schreibt ein Nutzer. "Top, könnt ihr tragen", heißt es in einem anderen Kommentar. Und: "Respekt, das trauen sich nur echte Männer!".

Eine Nutzerin zeigt allerdings Unverständnis dafür, warum die Rock tragenden Männer gerade Frauen für den Job begeistern sollen. "Schön und gut, aber welche Frauen tragen noch Röcke? Rock = Synonym Frau?", fragt eine Nutzerin. Und es gibt auch augenzwinkernde Kommentare: "Ich plädiere aber für Unterhosenpflicht!", schreibt ein Nutzer. Die "üstra" antwortet: "Ich glaube, darüber müssen wir uns keine Sorgen machen".

(lsa)
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