Welthundetag am 10. Oktober Heimliche Herrscher auf vier Pfoten

Düsseldorf · "Sie mag Hunde, Pferde, Männer und Frauen - in dieser Reihenfolge." Dieser Satz, mit dem ihr Biograf Graham Turner die Vorlieben von Queen Elizabeth II. beschreibt, wurde weltberühmt. Die britische Königin ist einer der berühmtesten Hunde-Fans, aber längst nicht der einzige.

"Aus" - "Sitz" - "Surf": Hunde surfen am Strand von Kalifornien
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Die Vierbeiner haben sogar ihren eigenen Ehrentag: Den Welthhundetag, der am 10. Oktober gefeiert wird.

Die Queen gilt als völlig vernarrt in ihre Corgis — Jagdhunde mit kurzen Beinen, kräftigen Körpern und fröhlichem Gemüt. Die kleinen Hunde haben es jedoch faustdick hinter den großen Ohren. Sie sind durchaus in der Lage zuzubeißen und sollen sogar schon einmal an einem Politiker das Beinchen gehoben haben. Die Königin habe nur verlegen "Oh" gesagt.

Rund 5,4 Millionen Hunde leben in deutschen Heimen, in 13,2 Prozent der Haushalte wird gebellt und gewinselt. Und für viele Menschen ist ein Leben ohne Hund nicht (mehr) vorstellbar. "Hunde haben alle guten Eigenschaften des Menschen, ohne gleichzeitig ihre Fehler zu besitzen", wird der strenge Preußenkönig Friedrich der Große (1712-1786) zitiert. Seine grazilen Vierbeiner saßen bei ihm auf dem Sofa, leisteten ihm beim Essen Gesellschaft und sollen sogar mit in seinem Bett geschlafen haben. Nach ihrem Tod wurden sie in der Gruft des Potsdamer Schlosses Sanssouci beigesetzt.

Hund als Wahlkampfhelfer

Und auch bei Politikern der heutigen Zeit sind die treuen Vierbeiner weit mehr als nur Wachpersonal. US-Präsident Barack Obama gab die Anschaffung eines Familienhundes einst sogar als Wahlversprechen aus. "Schaffe dir einen Hund an, wenn du in Washington einen echten Freund haben möchtest", hatte schon einer seiner Vorgänger, Harry S. Truman (1884-1972), gesagt. Der Ausgang der Geschichte ist bekannt: Obama wurde Präsident und zog 2009 mit Familie und dem Portugiesischen Wasserhund Bo ins Weiße Haus ein. Seit kurzem hat Bo in Sunny sogar eine Spielgefährtin bekommen.

Literaturnobelpreisträger Thomas Mann (1875-1955) setzte seinem kurzhaarigen Hühnerhund Bauschan gar ein literarisches Denkmal. In der Erzählung "Herr und Hund" beschreibt er, wie sich das Tier vom hilflosen Welpen zu einem echten Charakter entwickelt. Als Bauschan starb, soll Mann die Beileidsschreiben persönlich beantwortet haben.

Möpse mit Sonderstellung

300 bis 400 verschiedene Hundrassen gibt es auf der Welt. Der Chihuahua gilt als kleinster Hund der Welt, der Irische Wolfshund als größter. Die wohl auffälligste Nase hat hingegen der Mops, dessen Züchtung jedoch nicht unumstritten ist. Viele Vertreter der Rasse leiden wegen der plattgedrückten Nase an chronischen Atemproblemen.

Der Fan-Gemeinde der lustigen Möpse tut das jedoch keinen Abbruch. "Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos", sagt einst Humorist Loriot, alias Vicco von Bülow (1923-2011). Ginge es nach ihm, müsste es für die Tiere aber vermutlich einen eigenen "Mopswelttag" geben. Denn: "Möpse sind mit Hunden nicht zu vergleichen. Sie vereinigen die Vorzüge von Kindern, Katzen, Fröschen und Mäusen."

(areh)
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