Wetter Hochsommer? War wohl nix

Düsseldorf · Mit 16,8 Grad Celsius im Durchschnitt war NRW in diesem Sommer das zweitkälteste Bundesland. Sturm "Ela" fegte mit144 Stundenkilometern über Düsseldorf hinweg. Insgesamt war es nasser und grauer, aber nicht kälter als gewöhnlich.

Morgentau im Garten, Wolken und viel Regen - die letzten Augusttage des Jahres erinnern viele Rheinländer eher an einen Herbst- als an einen Hochsommertag. In Rainer Maria Rilkes Gedicht mit dem Titel "Herbsttag" heißt es: "Der Sommer war sehr groß. / Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren, / und auf den Fluren lass die Winde los." Winde gab es zur Genüge in diesem Sommer. Am Pfingstmontag schlug Sturm "Ela" mit Spitzenwerten von 144 Stundenkilometern eine Schneise der Verwüstung, danach wurde das Land immer wieder von Gewittern mit heftigen Regenfällen überzogen.

Besonders viel Schatten gab es in Heinsberg-Schleiden. Nur 373 Stunden lang schien dort zwischen dem 1. Juni und Ende August die Sonne, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) gestern mitteilte. Üblich sind 540 Stunden.

Morgen endet der meteorologische Sommer. Die vergangenen drei Monate war es aufs Ganze gesehen nicht kälter als gewöhnlich. In Düsseldorf wurde ein Durchschnittswert von 18,2 Grad Celsius ermittelt. Das liegt 0,6 Grad über dem langjährigen Mittelwert von 17,6 Grad. Auch in NRW insgesamt lagen die Temperaturen mit 16,8 Grad Celsius über dem Mittelwert von 16,3 Grad. Am heißesten wurde es am 19. Juli mit 35,4 Grad in Duisburg.

Der August allerdings enttäuschte viele Sonnenhungrige. Besonders nass wurde es in Bonn. An der Wetterstation Roleber wurden laut DWD 296 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen. Die Regenmenge lag damit 50 Prozent über dem Soll von 198 Litern. Der Sommer soll aber im Herbst noch einmal zurückkehren: Ab der Wochenmitte soll es warm werden.

(RP)
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