Historiker wurde 88 Jahre alt Holocaustforscher Eberhard Jäckel ist tot

Stuttgart · Der Historiker und Holocaustforscher Eberhard Jäckel ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Traueranzeige hervor. Jäckel hatte sich einst für die Errichtung eines Denkmals für die ermordeten Juden Europas in Berlin stark gemacht.

 Zusammen mit der Journalistin Lea Rosh drehte Jäckel auch die mehrteilige Dokumentation "Der Tod ist ein Meister aus Deutschland".

Zusammen mit der Journalistin Lea Rosh drehte Jäckel auch die mehrteilige Dokumentation "Der Tod ist ein Meister aus Deutschland".

Foto: dpa, ad_gr mau kno

Mit dem Tod Jäckels verliere die Bundesrepublik einen ihrer engagiertesten und wirkungsvollen Streiter für die Erinnerung, teilte die gleichnamige für das Denkmal zuständige Stiftung mit. Der Vorsitzende des Kuratoriums, Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU), sagte: "Das bürgerschaftliche Engagement Jäckels wurde von der Politik, die die Pflege der Erinnerung an den Holocaust als staatliche Aufgabe begriff, aufgenommen."

Professur an der Universität Stuttgart

Der anerkannte Wissenschaftler Jäckel war von 1967 bis 1997 Professor für Neuere Geschichte an der Universität Stuttgart. Die Aufarbeitung des Holocaust war sein Hauptforschungsthema. Dadurch wurde er auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Zusammen mit der Journalistin Lea Rosh drehte er auch die mehrteilige Dokumentation "Der Tod ist ein Meister aus Deutschland".

Das heute weltbekannte Denkmal nach einem Entwurf von Peter Eisenman wurde im Mai 2005 in der Hauptstadt eingeweiht. Es geht auf einen Beschluss des Bundestags von 1999 zurück. Es erinnert an den millionenfachen Mord im Nationalsozialismus. Das Mahnmal mit über 2700 Betonstelen in direkter Nähe des Brandenburger Tors ist eines der meistbesuchten Denkmäler in Berlin.

In einem "Ort der Information" werden unter dem Mahnmal die wichtigsten Stationen des Holocaust für die Besucher am Beispiel von Einzelschicksalen dargestellt.

(dpa)
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