Ausläufer von Hurrikan "Gonzalo" Hamburg rüstet sich für Sturmflut am Nachmittag

Berlin · Nachdem der erste richtige Herbststurm am Dienstag vielerorts für Verkehrsbehinderungen, umgestürzte Bäume und abgedeckte Dächer gesorgt hat, droht heute die nächste Gefahr: Im Norden wird im Laufe des Tage eine Sturmflut erwartet. Schuld daran sind Ausläufer von Hurrikan "Gonzalo".

Sturmflut in Hamburg und an der Nordsee: Bilder
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Bilder von der ersten Sturmflut 2014 an der Nordsee

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Dadurch könnten Strände, Vorland und Hafenflächen überflutet werden, warnte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). In Hamburg wird die Sturmflug am Nachmittag erwartet.

Um 0.49 Uhr am Mittwochmorgen erreichte ein erstes Hochwasser das niedersächsische Cuxhaven. Alle Pegelwerte im Elbe- und Wesergebiet sowie an der Nordsee seien aber bislang unter 1,50 Metern geblieben, sagte eine Sprecherin des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg. In Hamburg-St. Pauli betrug der Pegel um 5.19 Uhr 1,36 Meter.

Gerüste in Düsseldorf umgestürzt

Ela 2014: Sturmschäden in Düsseldorf von oben
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Ela 2014: Sturmschäden in Düsseldorf von oben

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Foto: Hans Blossey

In Düsseldorf beschäftigten die Ausläufer von "Gonzalo" die Feuerwehr ab dem frühen Abend. Durch den Sturm wurde niemand verletzt, es entstand allerdings Sachschaden.

Zwei Baugerüste stürzten um, im Keller eines Wohnhauses in Urdenbach gab es einen Wasserschaden und ein Bauzaun kippte auf 30 Metern Länge um.

Große Schäden im Süden

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Foto: dpa, mut sab

Unwetter haben am Dienstag in Teilen Deutschlands große Schäden angerichtet. Feuerwehr und Polizei rückten in Baden-Württemberg und Bayern zu hunderten Einsätzen aus. Mehrere Bahnverbindungen und Straßen mussten am Abend und in der Nacht auf Mittwoch wegen des Sturms und umgestürzter Bäume zeitweise gesperrt werden. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand.

In Süddeutschland gab es insbesondere in Baden-Württemberg massive Verkehrsbehinderungen. Nach Angaben eines Bahnsprechers war insbesondere der Regionalverkehr betroffen. Im Fernverkehr kam es zu keinen größeren Beeinträchtigungen. Neun Bahnstrecken waren teils komplett gesperrt. Zwischen Sankt Georgen und Hornberg im Schwarzwald kollidierte ein Regionalexpress mit einem Baum. In Bayern gab es auf 14 Strecken Sperrungen. Davon betroffen waren auch zwei S-Bahnlinien in München, wie der Sprecher mitteilte.

Nach Starkregen und heftigen Windböen mussten zwei Flüchtlingszelte in Nürnberg geräumt werden. Die Unterkünfte seien derart demoliert worden, dass sie unbewohnbar wurden, sagte ein Sprecher des Flüchtlingsrates. Die durchnässten Bewohner seien in andere Unterkünfte - ein anderes Zelt und ein ehemaliges Möbelhaus - gebracht worden.

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Foto: Shutterstock/ Guido Amrein, Switzerland

Glimpflich davon kam nach Polizeiangaben ein Lkw-Fahrer im Schwarzwald. Nachdem er seinen Laster geparkt und es sich im Führerhaus bequem gemacht hatte, fiel ein Baum um und landete zwischen der Kabine und dem Anhänger. Der Mann blieb unverletzt. In Oberschwaben fiel in acht Ortschaften vorübergehend der Strom aus.

Stromausfälle in Österreich

Ein heftiger Temperatureinbruch mit starken Sturmböen hat in der Nacht zum Mittwoch in Österreich zu teils massiven Beschädigungen, Felsstürzen und Stromausfällen geführt. Vor allem in Tirol rückten die Feuerwehren zu zahlreichen Einsätzen aus.

Stromleitungen wurden durch abgebrochene Äste oder umgestürzte Bäume beschädigt. 30 000 Haushalte waren zwischen 22 Uhr und Mitternacht vor allem in den Regionen Kufstein und Schwaz ohne Strom. Auch einige Straßen waren nach Angaben der Polizei zeitweise unbefahrbar. Die Inntalautobahn zwischen Wattens und Wörgl wurde kurzzeitig gesperrt.
Am Mittwochvormittag hatte sich die Lage wieder etwas beruhigt.
Menschen wurden nicht verletzt.

Wintereinbruch in den kommenden Tagen

Als Sturmflut gilt ein Wasserstand von 1,50 bis 2,50 Metern über dem durchschnittlichen Hochwasser (Mittleres Hochwasser). Erst bei Pegelständen zwischen 2,50 und 3,50 Meter sprechen die Experten von einer schweren Sturmflut.

Meteorologen haben für die kommenden Tage einen Wintereinbruch vorhergesagt. Von Mittwochmorgen an könne es bis auf 800 Meter schneien, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes in München. Bis Freitag wird oberhalb von 1500 Metern bis zu ein Meter Schnee erwartet.

(dpa)
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