Zugunfall ICE knapp an Katastrophe vorbei

Köln (RPO). Glücklicherweise sei der ICE in Köln bei Schrittgeschwindigkeit entgleist, schrieb das Eisenbahnbundesamt vergangene Woche in einem Bescheid an die Deutsche Bahn. Nur das habe eine Katastrophe verhindert. Am Donnerstag bestätigte nun eine Sprecherin der Behörde den Wortlaut des Schreibens.

Juli 2008: ICE im Kölner Hauptbahnhof entgleist
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Juli 2008: ICE im Kölner Hauptbahnhof entgleist

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Der entgleiste ICE ist nach Einschätzung des Eisenbahnbundesamtes knur napp einer Katastrophe wie in Eschede entgangen. Wäre der Unfall nicht bei Schrittgeschwindigkeit sondern bei einer möglichen Streckengeschwindigkeit von bis zu 300 Stundenkilometern passiert, "hätte sich mit nicht unerheblicher Wahrscheinlichkeit eine Katastrophe wie zum Beispiel in Eschede ereignen können", heißt es in dem Schreiben der Behörde wortwörtlich.

In dem Schreiben wurde darüber hinaus angeordnet, die ICE-3-Züge aus dem Betrieb zu nehmen und zu überprüfen. Ein unveränderter Weiterbetrieb der Triebzüge der Baureihen 403/406 sei "mit erheblichen Gefahren für Leib und Leben verbunden".

Der Bruch einer Radsatzwelle führe unweigerlich zum Entgleisen des Zuges, schrieb das Eisenbahnbundesamt weiter: "Das Leben einer Vielzahl von Menschen ist unmittelbar in äußerster Gefahr." Am vergangenen Mittwoch war ein ICE 518 bei der Abfahrt am Kölner Hauptbahnhof wegen einer defekten Radsatzwelle entgleist.

(ap)
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