Ben Becker gibt Drogenkonsum zu "Ich habe abgedrückt, bis nichts mehr drin war"

Düsseldorf (RPO). Fast zwei Monate nach seinem Zusammenbruch spricht Schauspieler Ben Becker jetzt über die Nacht seines Absturzes, seinen Drogenkonsum, die Zeit in der Klinik und darüber, wie sehr er sich vor seiner Familie geschämt hat.

Ben Becker zurück auf der Bühne
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Foto: AP

Dem "Stern" erzählte Becker, was in der Nacht des 27. August in Berlin passierte. Er habe in der Nacht des 27. August völlig betrunken eine unbekannte Frau aus einer Kneipe mit nach Hause genommen, sagte Becker dem "Stern". "Irgendwann kam ich in die Küche und da lag der Teufel vor mir auf dem Tisch", sagte Becker über eine aufgezogene Spritze voller Drogen. Die Frau verständigte den Notarzt, als Becker zusammenbrach. Damals kursierte das Gerücht, neben Ben Becker habe ein Spritzbesteck und ein Beutelchen mit braunem Pulver gelegen - sein Management stritt das jedoch immer ab.

Nun gibt der Schauspieler den Drogenkonsum zu: "Ich wusste: Das ist das Böse. Und dann habe ich, ohne groß zu überlegen, den Ärmel hochgeschoben, vollkommen dilettantisch, ohne Vorkehrungen zu treffen, das Zeugs reingeschoben und abgedrückt, bis nichts mehr drin war."

Becker stand auf, dachte noch, wie schnell und heftig er die Wirkung der Drogen spürt - und fiel dann um. Von diesem Zeitpunkt an erinnere er sich an nichts mehr. Nach dem Drogenkonsum erlitt Becker einen dreiminütigen Atemstillstand und wurde von der Feuerwehr wiederbelebt. Was Becker nach seinem Zusammenbruch fühlte? "Da war ein Gefühl von Fassungslosigkeit und Leere. Und einer wahnsinnigen Traurigkeit."

Nach dem Absturz wurde der Schauspieler vier Wochen in einer Reha-Klinik behandelt. "Am Anfang dachte ich, die haben alle eine Meise", erzählt Becker. "Ich war mir sicher, ich bin da vollkommen falsch." Die Ursachen für sein Verhalten hätten die Therapeuten auch in Beckers Kindheit gesucht: "Das eigene Leben liegt dann vor einem wie Bausteine. Man kann sie hierhin und dorthin schieben."

Besonders vor seiner Freundin Anne Seidel und seiner Tochter Lillith schämte sich Ben Becker: "Scham war in den vergangenen Wochen mein ständiger Begleiter", erklärt der Schauspieler. Auch gegenüber seiner Mutter Monika Hansen habe er sich schlecht gefühlt. Für sie flocht der Berliner in der Klinik einen Korb - als Entschuldigung dafür, dass "ihr Sohn in der ,Juhnke-Klapper' gelandet sei".

Besonders dankbar war Becker für die Gruppentherapie. "Die hat mir am meisten gegeben", sagte er. "Da sitzt man mit neun Leuten - Manager, Lehrer, Polizisten, ein Augenarzt - und dann finden da ganz absurde Annäherungen statt. Das Harte daran ist die ständige Konfrontation mit den anderen, was dazu führt, dass man sein eigenes Ich sehr genau untersucht. Das alles hat mich sehr mitgenommen."

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