Wiedergutmachung für NS-Unrecht 102-Jährige erhält Doktorurkunde

Hamburg · Mit 102 Jahren hat die Medizinerin Ingeborg Syllm-Rapoport am Dienstag in Hamburg ihre Promotionsurkunde entgegengenommen. Die Kinderärztin hatte bereits 1937/38 ihre Doktorarbeit über Diphtherie in Hamburg geschrieben und eingereicht.

  Im Alter von 102 Jahren hat die Ärztin Ingeborg Syllm-Rapoport ihre mündliche Promotionsprüfung am UKE erfolgreich nachgeholt.

Im Alter von 102 Jahren hat die Ärztin Ingeborg Syllm-Rapoport ihre mündliche Promotionsprüfung am UKE erfolgreich nachgeholt.

Foto: ap

Sie war von den Nazis nicht zur mündlichen Prüfung zugelassen worden, weil ihre Mutter Jüdin war. Syllm-Rapoport emigrierte in die USA setzte dort ihre Karriere fort. Nach dem Krieg ging sie mit ihrem Mann nach Ost-Berlin und wurde Professorin an der Charité.

Die Prüfung und Verleihung der Doktorurkunde 77 Jahre nach dem Ausschluss durch die Nazis sei für ihn eine persönliche Genugtuung, sagte der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Eppendorf, Prof. Burkhard Göke. Syllm-Rapoport erklärte, sie nehme die Urkunde auch im Namen all derer entgegen, die in einer weit schlimmeren Situation waren als sie selbst.

(dpa)
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