Darstellung als "kriegführendes Land" Kommission kritisiert Israel-Bild in deutschen Schulbüchern
Berlin · Die Deutsch-Israelische Schulbuchkommission kritisiert laut einem Zeitungsbericht das Israelbild in deutschen Schulbüchern als einseitig. Der Nahost-Konflikt mit den Palästinensern stehe im Mittelpunkt. Israel lernten deutsche Schüler dabei als ein kriegführendes Land kennen, zitierte der "Tagesspiegel" aus dem Bericht der Kommission. Als einzige funktionierende Demokratie im Nahen Osten komme Israel dagegen nicht vor, monieren die Experten.
Schulbuchautoren sollten künftig "ein breites, facettenreiches Bild der Geschichte Israels zeichnen", fordert die Kommission laut "Tagesspiegel" in ihren Empfehlungen.
Ziel solle es nicht sein, "Differenzen zu übertünchen", sagte die Direktorin des Georg-Eckert-Instituts für internationale Schulbuchforschung, Simone Lässig, das die Arbeit der Kommission gefördert hat. "Aber die Jugendlichen sollten in die Lage versetzt werden, sich die Position des jeweils anderen zu erschließen", sagte Lässig dem "Tagesspiegel".
In israelischen Schulbüchern kommt die Bundesrepublik Deutschland den Experten zufolge nur sporadisch vor. Die Darstellung in den Geschichtsbüchern ende zumeist 1945. Hier mahnt die Kommission laut "Tagesspiegel" an, etwa auch den gesellschaftlichen Umgang mit dem Holocaust und die Erinnerungskultur in Deutschland zu thematisieren.