Umfrage Jeder Zweite hat Berührungsängste mit Behinderten

Berlin · Jeder Zweite hat Berührungsängste bei Menschen mit geistiger Behinderung. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach, die von der Bundesvereinigung Lebenshilfe beauftragt und am Donnerstag in Berlin veröffentlicht wurde.

88 Prozent der Befragten erachten Menschen mit geistiger Behinderung demnach als "hilfsbedürftig". 57 Prozent halten geistig Behinderte für "lebensfroh". 56 Prozent haben Mitleid. Je 18 Prozent glauben, dass geistig Behinderte "selbstständig" oder "gut integriert" sind. Jeder Fünfte gibt an, Kontakt zu geistig Behinderten zu haben.

Eine gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung ist aus Sicht der Deutschen in diesem Sinne noch ein weit entferntes Ziel. Der Umfrage zufolge sind bis zu drei Viertel der Bevölkerung der Auffassung, dass Menschen mit einer geistigen Behinderung nur eingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Vor allem mit Blick auf das reguläre Arbeitsleben sind 75 Prozent der Meinung, dass Menschen mit geistiger Behinderung sich nur bedingt daran beteiligen könne.

Mit Blick auf die Schulbildung ist die überwiegende Mehrheit der Befragten der Auffassung, dass der Besuch einer speziellen Förderschule für die Kinder mit geistiger Behinderung besser und sinnvoller ist. Für die Studie hat das Institut für Demoskopie Allensbach repräsentativ 1.574 Bundesbürger ab 16 Jahren befragt.

(KNA)
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