Jena Rechtsradikale sollen ausländische Studenten verprügelt haben

Jena · Wieder einmal scheint es in einer ostdeutschen Stadt einen fremdenfeindlichen Übergriff gegeben zu haben: Eine Schlägerei in Jena hat sich im Nachhinein als wahrscheinlich brutale Attacke von Rechtsextremen auf drei ausländische Studenten entpuppt.

Die Landeseinsatzzentrale Thüringen bestätigte am Samstag, dass in der Nacht zum Dienstag eine Gruppe von neun bis zwölf betrunkenen Jugendlichen aufgegriffen wurde, die die Studenten attackiert haben sollen. Einige seien polizeibekannt.

Die Angreifer hätten bei dem Überfall den Hitler-Gruß gezeigt und "Ausländer raus" gerufen, berichtete die "Ostthüringer Zeitung" unter Berufung auf Schilderungen der Studenten. Demnach seien sie getreten, geschlagen und zu Boden geworfen worden; einer soll mit Bierflaschen attackiert worden sein. Einer der Studenten habe sich dabei den linken Unterkiefer gebrochen, so dass er ins Krankenhaus musste.

Die Polizei hat den Vorfall vorerst als gefährliche Körperverletzung eingestuft. Es habe vor Ort keine Anhaltspunkte für einen fremdenfeindlichen Hintergrund gegeben, hieß es. Auch seien die Verletzungen nicht als so gravierend eingeschätzt worden, dass sie ärztlich behandelt werden müssten. Die Ermittlungen seien aber noch nicht abgeschlossen.

(dpa)
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