Zusammen durchgebrannt Josephine wieder bei den Eltern - ihr Onkel kommt frei

Schildow/Paris · Die 14-jährige Josephine aus Brandenburg soll bald wieder zu Hause sein. Wochenlang war sie mit ihrem Onkel untergetaucht, angeblich aus Liebe. Nach Angaben der französischen Staatsanwaltschaft kommt der 47-Jährige am Freitag wieder auf freien Fuß.

Der Onkel der wochenlang vermissten Josephine (14) aus Schildow in Brandenburg soll voraussichtlich an diesem Freitag aus französischem Gewahrsam entlassen werden. Das kündigte der zuständige Staatsanwalt in Béziers am Donnerstag in einem Schreiben an die Deutsche Presse-Agentur an. Zuvor habe es Kontakt mit der Staatsanwaltschaft in Deutschland gegeben, hieß es.

Das 14-jährige Mädchen sei an die Eltern übergeben worden, hieß es. Was aus dem Onkel nach seiner Freilassung wird, blieb unklar. Das weitere Verfahren wollen die Franzosen den deutschen Kollegen überlassen.

Zuvor war in Brandenburg angekündigt worden, dass Josephines Eltern ihre Tochter in Frankreich abholen wollten. "Die Eltern haben sich entschieden, selbst nach Frankreich zu fliegen", sagte Polizeisprecherin Dörte Röhrs am Donnerstag. "Insofern ist der Vermisstenfall abgeschlossen."

Nach Josephines Rückkehr seien Vernehmungen zu den Umständen ihres Verschwindens und dem angeblichen Liebesverhältnis mit dem Onkel geplant. "Wir werden ihr aber Zeit lassen, sich mit ihrer Familie auszusprechen", sagte Röhrs.

Knapp fünf Wochen nach ihrem plötzlichen Verschwinden Anfang März hatten Polizisten die 14-Jährige gemeinsam mit ihrem Onkel am Mittwoch im südfranzösischen Küstenort Valras-Plage aufgegriffen. Die Polizei hatte europaweit nach dem Mädchen gefahndet, das mit dem Onkel in einem Transporter und einem Wohnwagen unterwegs war. Gegen den 47-Jährigen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs eines Kindes.

(dpa)
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