Lauter Überschallknall in Bayern Urlaubsflieger löst Einsatz deutscher Kampfjets aus

Berlin · Alarm im deutschen Luftraum: Am frühen Freitagabend sind Abfangjäger der Bundeswehr aufgestiegen. Zu einem ägyptischen Verkehrsflugzeug war zeitweise der Funkkontakt abgebrochen. Anwohner in Bayern wurden durch den Überschallknall der Jets aufgeschreckt.

 Ein Eurofighter der Bundeswehr (Archiv).

Ein Eurofighter der Bundeswehr (Archiv).

Foto: dpa, hjb

Der Flieger aus Ägypten war auf dem Weg aus dem Badeort Hurghada am Roten Meer. Wie ein Sprecher der Deutschen Flugsicherung am Samstag auf Anfrage mitteilte, hatte es eine zeitweise Unterbrechung des Funkkontakts zu der Maschine gegeben, die zum nordrhein-westfälischen Münster unterwegs war. Daraufhin habe die Flugsicherung das Lagezentrum der Luftwaffe informiert.

Die Bundeswehr setzte Abfangjäger ein, die der verdächtigen Maschine folgten. Ein Bundeswehr-Sprecher bestätigte am Samstag das Aufsteigen der sogenannten Alarmrotte.

Eingreifen mussten die Abfangjäger aber den Angaben der Flugsicherung zufolge nicht. Bis sie die ägyptische Maschine erreichten, sei bereits wieder ein Funkkontakt zustandegekommen, sagte der Sprecher. Das Flugzeug sei sicher in Münster gelandet. Als eine mögliche Ursache des Kontaktausfalls wurde genannt, dass der Pilot eine falsche Funkfrequenz eingestellt haben könnte.

Laut einem Bericht des Bayerischen Rundfunks riefen zahlreiche Menschen im nördlichen Bayern bei der Polizei an, weil sie durch den lauten Überschallknall der Kampfjets aufgeschreckt wurden. Dieser sei mehr als hundert Kilometer weit zu hören gewesen. Betroffen war vor allem der Raum Würzburg. Viele der Anrufer seien von einer Explosion ausgegangen, hieß es.

In Hurghada hatte ein Mann zuvor einen Messerangriff auf Touristen am Strand des Badeortes verübt. Dabei wurden zwei deutsche Urlauberinnen aus Niedersachsen getötet. Es gab zudem vier Verletzte. Einen Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen gab es offensichtlich nicht.

(hebu/afp)
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