Kirche Marx rügt Forderung nach Segnung von Homo-Paaren

München · Familie, Partnerschaft, Homosexuelle – das sind heiße Eisen in der katholischen Kirche. Zu spüren bekommen das nun die Laien, die sich offen für eine Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ausgesprochen haben.

 Kardinal Reinhard Marx.

Kardinal Reinhard Marx.

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Familie, Partnerschaft, Homosexuelle — das sind heiße Eisen in der katholischen Kirche. Zu spüren bekommen das nun die Laien, die sich offen für eine Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ausgesprochen haben.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat die katholischen Laien wegen ihrer Vorschläge zum Umgang mit gleichgeschlechtlichen Paaren gerügt. Einige Forderungen des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) seien "mit Lehre und Tradition der Kirche nicht vereinbar", teilte er am Freitag mit.

Das ZdK hatte Segnungen für gleichgeschlechtliche Paare gefordert. Zudem solle die Kirche liturgische Formen zur Segnung neuer Partnerschaften nach einer Scheidung finden. "Beide Themen bedürfen einer weiteren theologischen Klärung und nicht vorschneller, plakativer Forderungen", kritisierte der Münchner Erzbischof Marx. "Eine sicher notwendige theologische Debatte und ein innerkirchlicher Dialog werden so nicht gefördert."

Auch Passauer Bischof dagegen

Schon kurz nach der Veröffentlichung der ZdK-Erklärung hatte sich der Passauer Bischof Stefan Oster auf Facebook geäußert: "Das Zentralkomitee ist aus meiner Sicht dabei, mit dieser Erklärung sehr wesentliche Aspekte des biblischen Menschenbildes und des biblischen Offenbarungsverständnisses hinter sich zu lassen. Und tatsächlich beunruhigend ist für mich, dass es diesen Weg offenbar mit der größtmöglichen Mehrheit seiner Repräsentanten geht", schrieb Oster.

Das ZdK teilte daraufhin mit: "Wer Brücken zwischen Lehre und Lebenswelt bauen will, wendet sich gerade nicht von dieser Lehre ab, sondern er oder sie wendet sich ihr zu."

Nach katholischer Lehre ist die Ehe von Mann und Frau ein Sakrament und kann nicht gelöst werden. Deshalb sind Geschiedene, die auf dem Standesamt erneut heiraten, von der Kommunion ausgeschlossen und können auch nicht erneut kirchlich heiraten. Im Herbst wollen sich die katholischen Bischöfe in Rom mit umstrittenen Fragen zu Familie und Sexualität befassen.

(dpa)
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