Robert Sarah aus Guinea Kardinal: Homosexualität mit Kirchenlehre unvereinbar
Rom · Kurienkardinal Robert Sarah hat praktizierte Homosexualität erneut als unvereinbar mit der katholischen Lehre bezeichnet. Das Thema gleichgeschlechtlicher Beziehungen dürfe daher bei der bevorstehenden Familiensynode ebenso wenig überbewertet werden wie der Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen, sagte der Präfekt der Gottesdienstkongregation am Freitag bei einer Tagung in Rom.
Schon bei der Bischofssynode vor einem Jahr, die ebenfalls über Familienfragen beriet, hätten Homosexuelle und Wiederverheiratete zu sehr im Mittelpunkt gestanden, sagte Sarah weiter. Dahinter verbarg sich nach seinen Worten die Absicht einer bestimmten "Gruppe", sich von der katholischen Lehrmeinung zu lösen. Dies dürfe nicht geschehen. Bereits am Mittwoch hatte der aus Guinea stammende Kardinal in einem Zeitungsinterview homosexuelle Paare als einen "kulturellen und zivilisatorischen Rückschritt" bezeichnet.
Sarah warb dafür, dass die am Sonntag beginnende Synode die positiven Aspekte der traditionellen Familie stärker hervorheben müsse. Der Mann brauche zu seiner Ergänzung die Frau und umgekehrt. Zugleich wolle die Kirche Schwule und Lesben nicht ausgrenzen, verurteilen und diskriminieren, sondern ihnen liebevolle seelsorgliche Begleitung anbieten.
In seinen Äußerungen bei der Tagung "Die Wahrheit in Liebe leben" in der Päpstlichen Universität Thomas von Aquin in Rom wandte sich der Kurienkardinal auch gegen die Gender-Theorie, nach der die sexuelle Identität vor allem durch Erziehung und gesellschaftliche Sozialisierung geprägt werde. "Die Kirche lehnt die unklare und diffuse Gender-Ideologie ab", so Sarah.