Manipulierte Süßigkeiten gefunden Erpresser legte vergiftete Marzipanherzen an Grundschule aus

Kiel · Am Freitag sind drei Kieler Schulen geräumt worden, weil ein Erpresser Drohungen ausgesprochen hatte – an einer Schule waren bereits am Dienstag manipulierte Marzipanherzen ausgelegt worden. In einer stundenlangen Durchsuchung am Freitag fanden Spürhunde und Munitionsexperten laut Ermittlern aber nichts Gefährliches.

 Ein Experte des Kampfmittelräumdienstes untersucht eine Grundschule in Kiel.

Ein Experte des Kampfmittelräumdienstes untersucht eine Grundschule in Kiel.

Foto: dpa, chc hjb

Am Freitag sind drei Kieler Schulen geräumt worden, weil ein Erpresser Drohungen ausgesprochen hatte — an einer Schule waren bereits am Dienstag manipulierte Marzipanherzen ausgelegt worden. In einer stundenlangen Durchsuchung am Freitag fanden Spürhunde und Munitionsexperten laut Ermittlern aber nichts Gefährliches.

Bei dem erpressten Unternehmen handelt es sich eigenen Angaben zufolge um die Einzelhandelskette Coop. Unbekannte drohten damit, weiterhin manipulierte Lebensmittel rund um Kieler Schulen zu verteilen, teilte Coop am Freitag mit. Das Unternehmen habe umgehend entsprechende Maßnahmen eingeleitet und stehe in engem Kontakt mit den Sicherheitsbehörden.

Bereits am Dienstag war an einer weiteren Kieler Schule eine Schachtel mit manipulierten Marzipanherzen gefunden worden. Diese waren mit einer Substanz versetzt, die laut Polizei bei Verzehr gesundheitliche Beschwerden auslösen kann. Schwere Folgen oder gar Lebensgefahr schlossen Experten nach Angaben des Landeskriminalamtes aber aus. In der Nacht zum Dienstag hatte die Grundschule eine E-Mail mit dem Hinweis enthalten, auf dem Hof seien vergiftete Lebensmittel ausgelegt worden.

Weil der Unbekannte am Freitagmorgen erneut Drohungen gegen Schulen aussprach, wurden diese geräumt und durchsucht. Der Kampfmittelräumdienst und Spürhunde waren im Einsatz. An zwei der drei Schulen fand die Polizei drei verdächtige Gegenstände, diese stellten sich aber letztlich als ungefährlich heraus.

Nach Angaben des Landeskriminalamts geht es um einen Fall schwerer Erpressung. Die Bedrohungsszenarien gegen die Schulen würden ernst genommen, sagte Polizei-Pressesprecher Oliver Pohl. Die Ermittler rieten zur Vorsicht bei gefundenen Lebensmitteln.

Seit etwa 7 Uhr hatten die gesperrten Schulen am Freitag leergestanden. Die wenigen Schüler und Lehrer, die schon da waren, wurden wieder nach Hause geschickt.

(sb/isw/dpa)
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