Kinder-Medien-Studie 2017 Trotz Smartphone greifen Kinder immer noch gern zum Buch

Düsseldorf · Die Generation Smartphone gibt einer Studie zufolge noch immer Geld für Gedrucktes aus. Schon im Vorschulalter bekommen Jungen dafür mehr Taschengeld als Mädchen.

 Ein Junge liest ein Buch - laut einer Studie trotz Smartphones noch immer eine beliebte Freizeitbeschäftigung.

Ein Junge liest ein Buch - laut einer Studie trotz Smartphones noch immer eine beliebte Freizeitbeschäftigung.

Foto: dpa, mut dna bwe sab

Auf dem Handy spielen macht Spaß, Bücher lesen auch: 72 Prozent aller deutschen Kinder zwischen vier und 13 Jahren lesen auch privat noch mehrmals pro Woche auf Papier. Das zeigt die Kinder-Medien-Studie von sechs Verlagen, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Damit ist das klassische Lesen als Freizeitbeschäftigung ebenso beliebt wie Internet und Apps (62 Prozent) - und liegt deutlich vor YouTube (34 Prozent) oder Spielekonsolen (28 Prozent). Großen Anteil am Erfolg des klassischen Lesematerials haben Kinderzeitschriften. Sie erreichen insgesamt fast fünf Millionen Kinder in Deutschland. Fernsehen bleibt aber weiterhin populär: Vor allem im Vorschulalter beschäftigen sich 93 Prozent der Kleinen mit dem TV-Programm.

Auch ein Smartphone hat ein Großteil der Kinder: 37 Prozent der Sechs- bis Neunjährigen besitzen bereits ein eigenes Handy, bei den Älteren sind es sogar 84 Prozent. Auf Social-Media-Plattformen wie Facebook hingegen ist von den Zehn- bis 13-Jährigen nur jedes dritte Kind angemeldet.

Trotz der Digitalisierung ihrer Welt: Kinder bleiben in ihrer Freizeit gerne offline. Sowohl Jungen als auch Mädchen nennen "Mit Freunden zusammen sein" und "Im Freien spielen" als liebste Beschäftigungen. Später, zwischen zehn und 13 Jahren, wird für die Jungen "Sport treiben" relevant, für beide Geschlechter zudem "Chillen und Ausruhen".

Ihr Taschengeld stecken die Kinder der Umfrage zufolge vor allem in Süßigkeiten, Eis, Knabbersachen - und Zeitschriften. Dabei zeigt sich, dass Jungen bereits im Vorschulalter mit etwa 20 Euro monatlich mehr Geld zur Verfügung haben als gleichaltrige Mädchen. Sie bekommen durchschnittlich nur 17 Euro Taschengeld. Ein Unterschied, der auch in der Altersgruppe von sechs bis 13 Jahren bleibt: Mädchen bekommen dann im Schnitt 41 Euro, Jungen hingegen fast 44 Euro im Monat.

Die Kinder-Medien-Studie der sechs Verlage Blue Ocean Entertainment AG, Egmont Ehapa Media GmbH, Gruner + Jahr, Panini Verlags GmbH, Spiegel-Verlag und Zeit Verlag hat erstmals untersucht, welche Medien die 7,17 Millionen Kinder zwischen vier und 13 Jahren in Deutschland konsumieren. Die repräsentative Untersuchung mit über 2.000 Interviews beleuchtet außerdem, wie die Kinder generell ihre Freizeit gestalten.

(veke)
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