1.000 Euro Strafe Köln: "Falscher Polizist" verurteilt

Köln (rpo). Da ist einem 32-jährigen Kölner wohl der Jeck durchgegangen: Als Polizist verkleidet, versuchte er bei einer Blondine eine Fahrzeugkontrolle durchzuführen. Für diese "Amtshandlung" wurde er jetzt dem Kölner Amtsgericht zu 1.000 Euro Strafe verdonnert.

Der ledige Angeklagte hatte im Oktober vergangenen Jahres sich auf der Autobahn A 59 gegenüber einer Autofahrerin als Polizist ausgegeben und sie mit winkender Kelle, Blaulicht und Sprechfunkgerät dazu - vergeblich - bewegen wollen, anzuhalten.

Möglicherweise hatte der Angestellte der Deutschen Post AG ein Auge auf die 24-jährige Blondine geworfen. Der jungen Frau war die Aktion auf der Autobahn allerdings seltsam vorgekommen. Sie hatte stattdessen Gas gegeben, über Handy die Polizei alarmiert und dann Anzeige erstattet.

Im Prozess wollte der Angeklagte allerdings von den Vorwürfen nichts wissen. Nicht er, sondern die junge Frau sei damals hinter ihm mit ihrem Fahrzeug so stark aufgefahren, dass er sich "in einer Notwehrsituation nicht anders habe zu helfen gewusst, als zur Stopp-Kelle" zu greifen, "weil ich aus der Gefahrenzone rauswollte".

Die Polizei-Utensilien habe er "zufällig" in seinem Auto gehabt. Sie stammten noch aus seiner Bundeswehrzeit beim Bundesgrenzschutz.

Die Richterin glaubte dem Mann jedenfalls kein Wort, "denn spätestens als die Polizei eintraf, hätten Sie die Autofahrerin wegen des angeblichen Drängelns zur Rede stellen können".

(afp)
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