Auslieferungsersuchen abgelehnt Kölner Schriftsteller Akhanli wird nicht an Türkei ausgeliefert

Köln · Der türkischstämmige Schriftsteller Dogan Akhanli darf Spanien nach eigenen Angaben verlassen. Das spanische Justizministerium teilte am Freitag in Madrid mit, der 60-Jährige werde nicht an die Türkei ausgeliefert. Akhanli wird am kommenden Mittwoch nach Köln zurückkehren.

 Der türkischstämmige Schriftsteller Dogan Akhanli (Archiv).

Der türkischstämmige Schriftsteller Dogan Akhanli (Archiv).

Foto: dpa, hka fgj

Die spanische Justiz habe das Auslieferungsersuchen der Türkei abgelehnt, sagte der Autor dem Kölner Stadt-Anzeiger am Freitag. "Ich bin natürlich erleichtert. Ich habe aber auch nichts anderes erwartet", sagte Akhanli dem Kölner Stadt-Anzeiger.

"Ich bin sehr erleichtert und freue mich, dass das spanische Kabinett das Auslieferungsverfahren der Türkei für Herrn Akhanli nicht mehr weiterführen will", sagte Gabriel am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Damit Akhanli ausreisen könne, müsse jetzt das zuständige Gericht die bisherigen Auflagen noch aufheben. "Ich hoffe, dass dies nun schnell und unkompliziert passiert, so dass Herr Akhanli nach Deutschland zurückkehren kann."

Akhanli war aufgrund eines von der Türkei erwirkten internationalen Haftbefehls im August während eines Urlaubs in Spanien festgenommen worden. Die Türkei wirft dem 60-Jährigen unter anderem vor, in einen bewaffneten Raubüberfall verwickelt gewesen zu sein. Akhanli, der seit 2001 die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, weist den Vorwurf zurück. Er vermutet, er solle mundtot gemacht werden.

Der Schriftsteller steht der Regierung in Ankara kritisch gegenüber und floh 1991 nach Deutschland. Zuvor war er nach dem türkischen Militärputsch von 1980 jahrelang in der Türkei inhaftiert gewesen.

Akhanli war zwar kurz nach seiner Festnahme in Spanien wieder freigekommen, durfte bis zu einer endgültigen Entscheidung der Justiz das Land aber nicht verlassen.

(ate/dpa/afp)
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