Debatte um Textilspenden Kommunen steigen in das Altkleider-Geschäft ein

Berlin · Bundesweit ohne Genehmigung platzierte Altkleidercontainer haben eine Debatte über Textilspenden ausgelöst. Gemeinnützige Organisationen verzeichnen wegen der umstrittenen Sammlungen einen Rückgang solcher Spenden.

Bei unangemeldeten Sammelaktionen und nicht genehmigten Containern würden Erträge oftmals auch nicht versteuert, sagte ein Sprecher des Verbandes "FairWertung" der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. Vermehrt schrieben auch Kommunen Altkleidersammlungen aus, sodass es zu einem Wettbewerb zwischen gemeinnützigen und gewerblichen Initiativen komme.

In Deutschland werden jährlich 750.000 Tonnen Altkleider gesammelt. Pro Tonne erzielen die Verwerter rund 400 Euro Erlös - etwa durch den Verkauf der Secondhand-Kleidung in Afrika und Osteuropa. Gemeinnützige Organisationen finanzieren damit auch soziale Projekte.

Was gehört in den Container?

Altkleider sollten nicht neben überfüllten Containern abgestellt werden. Das rufe illegale Sammler auf den Plan, sagte ein Sprecher des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Altkleidung wird am besten verpackt in die Sammelcontainer eingeworfen. Keine gute Idee sei es, noch tragbare Kleidung zu zerschneiden, um den Weiterverkauf etwa in Afrika zu verhindern. Damit sei niemandem etwas Gutes getan. Die Reste landeten dann in der Papierindustrie oder würden verbrannt. Stattdessen sollte man wertvolle Stücke besser Second-Hand-Shops oder karitativen Einrichtungen geben.

Neben Kleidung gehören nach Angaben des Verbandes Fairwertung auch Wolldecken, Bettwäsche, Gardinen, Tischdecken und Plüschtiere in die Container. Nichts darin verloren haben dagegen sehr alte oder stark beschädigte Kleidung, einzelne Schuhe, Gummistiefel, Skischuhe und Elektrogeräte.

(dpa/felt)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort