Präparate aus dem Ausland Prozess gegen Apothekerbetrug mit Krebsmedikamenten geht weiter

Mainz · Die Staatsanwaltschaft Mainz hat Anklage gegen zwei Apothekeninhaber und einen Angestellten erhoben. Sie sollen Krankenkassen mit Krebsmedikamenten betrogen haben. Die Anwälte der Beschuldigten behaupten hingegen, die Staatsanwaltschaft gehe von falschen Grundlagen aus.

 Gefälschte Medikamente: Rund 380.000 Euro sollen die Beschuldigten mit dem Betrug von Krankenkassen verdient haben.

Gefälschte Medikamente: Rund 380.000 Euro sollen die Beschuldigten mit dem Betrug von Krankenkassen verdient haben.

Foto: dpa

Rund 380.000 Euro sollen zwei Anwälte und ein Angestellter mit dem Betrug von Krankenkassen verdient haben. Das wirft die Staatsanwaltschaft Mainz den Apothekeninhabern, einem Angestellten und einer weiteren Apothekerin vor, die der Beihilfe angeklagt ist. Die vier Beschuldigten sollen die Krebsmedikamente günstig aus dem Ausland besorgt, an Patienten abgegeben und sie bei den Kassen zu höheren deutschen Preisen abgerechnet haben. Die Präparate waren zwar wirkstoffgleich aber in Deutschland nicht zugelassen. Versuche der Anwälte, die Klagen abzuwenden, sind bisher gescheitert.

Sollte es zu einer Verurteilung kommen, droht den Beschuldigten eine Haftstrafe und ein Berufsverbot. Die Anwälte der Apotheker widersprachen der Anklage am Donnerstag. Vor dem Landgericht argumentierten sie, dass die Staatsanwaltschaft bei ihrer Berechnung des mutmaßlichen Schadens von falschen Grundlagen ausgegangen sei. Deshalb müsse das Verfahren eingestellt werden. Bisher waren die Anwälte mit dem Versuch gescheitert, eine Anklage abzuwenden.

(dpa)
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