Ministerin vermeidet diskriminierende Begriffe Kristina Schröder sagt lieber "Das liebe Gott"

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) will beim Vorlesen für ihre anderthalb Jahre alte Tochter vermeintlich diskriminierende Begriffe sofort entfernen.

Kristina Schröder - die frühere Familienministerin
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Sie greife beispielsweise ein, wenn im Kinderbuchklassiker "Pippi Langstrumpf" der Vater der Titelheldin als "Negerkönig" bezeichnet wird, sagte Schröder der "Zeit". Bei ihrer Tochter werde sie dies synchron übersetzen, um ihr Kind davor zu bewahren, solche Ausdrücke zu übernehmen, sagte die Diplomsoziologin.

In Hinblick auf den im 17. Jahrhundert entstandenen abwertenden Begriff für Menschen mit dunkler Hautfarbe ist diese Idee der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vielleicht noch nachvollziehbar. Allerdings geht ihr Plädoyer für politisch korrekte Weltliteratur so weit, dass sie das Geschlecht von Gott infrage stellt. Auch der geschlechtsspezifische bestimmte Artikel, etwa beim Ausdruck "der liebe Gott", könne aus ihrer Sicht verändert werden, so Schröder.

"Man könnte auch sagen: Das liebe Gott." Mit ihrem bisherigen Engagement passt diese Auffassung schon mal nicht zusammen. Bei der Frauenquote lässt die Tochter eines Oberamtsanwalts auf ihre Forderungen keine Taten folgen. Wenn es um die Gleichberechtigung der Männer geht, zeigt sie sich wesentlich aktiver.

Doch nun zeigt sie mit ihren persönlichen Ansichten zur Erziehung und dem Umgang mit Tochter Lotte deutlich feministische Ansätze. Es stellt sich die Frage, wie sehr Schröders Geschlechterbild sich darüber hinaus auf die Erziehung ihres Kindes auswirkt.

Die 35-Jährige versteht sich darin anzuecken. Mit ihrer Idee von der "Herdprämie" verfolgt Schröder ein rückwärts gewandtes Frauenbild — das konfrontierte sie mit viel Kritik. Aus dem Schatten ihrer Amtsvorgängerin Ursula von der Leyen konnte sie in den drei Jahren als Familienministerin nie vollkommen heraustreten.

(RP/das/rm)
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