Knöllchen am Kunstwerk löst weltweit Spott aus "Das Ordnungsamt steht hinter mir"

Karlsruhe · Der Strafzettel am Auto, das doch für jeden sichtbar als Kunstwerk gedacht war: Der Fall aus Karlsruhe hat mithilfe des Internets international Beachtung gefunden. "So etwas kann es nur in Deutschland geben", hieß es unter anderem. Doch die Spötter haben den Vollzugsbediensteten der Stadt Karlsruhe schwer unterschätzt.

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Denn das mit so viel Hohn und Spott bedachte Knöllchen am Auto-Kunstwerk in Karlsruhe entuppte sich schnell als Scherz. Der Lieferwagen, der als Installation an einer Hauswand nach oben gebogen mitten in der Stadt steht, bekam zwar tatsächlich einen Strafzettel — aber nicht aus Humorlosigkeit seitens des Beamten, sondern als Gag.

"Das war von dem Kollegen von vornherein als Witz gemeint", sagte eine Stadtsprecherin am Montag. Der Mann habe das Knöllchen am Freitag ausgedruckt, unter die Scheibe geklemmt — und dann den Vorgang wieder gelöscht. Das Ordnungsamt sei über die Aktion informiert gewesen.

Gegenüber sueddeutsche.de sagte der satirisch begabte Knöllchen-Beauftragte, er habe den Menschen der Stadt mit seiner Aktion nur ein Lächeln ins Gesicht zaubern wollen. Der aus Scherz angebrachte Strafzettel habe aber nicht länger als zwei Stunden am Auto gehangen.

Dass sein Kunstwerk-Knöllchen auf so viel Resonanz stieß, habe ihn sehr überrascht. Er habe wegen der Sache vor lauter Aufregung nicht schlafen können. "Glücklicherweise steht das Ordnungsamt und der OB ganz hinter mir", so der Mann, der wegen seines Berufs namentlich nicht genannt werden will.

Der knallrote Transporter ist von dem österreichischen Künstler Erwin Wurm "in Form gebracht" und vom Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) aufgestellt worden. Die Räder des Kunstwerks "Truck" standen im Halteverbot. Das Knöllchen hatte Spott über den vermeintlich ignoranten Verteiler ausgelöst.

Eine ZKM-Sprecherin sagte dagegen anerkennend: "Wir finden es toll, wenn die Ordnungsmänner dieser Stadt künstlerisch mitdenken."

Karlsruhe feiert gerade seinen 300. Geburtstag und ist voll von Kunstaktionen quer durch die Stadt. Noch bis Ende September läuft die Aktion "Die Stadt ist der Star — Kunst an der Baustelle".

(dpa)
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