Unicef-Studie Lage von deutschen Kindern verbessert sich

Berlin (RPO). Laut einer Studie von Unicef hat sich die Lage von von Kindern und Jugendlichen in Deutschland in den vergangenen drei Jahren verbessert. Deutschland liegt in der Studie auf Platz acht und damit im oberen Mittelfeld von 21 Industrienationen.

Unicef Studie 2010: wie Kinder in der Welt leben
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Bei der letzten Studie 2007 war Deutschland auf Platz elf. Gleichzeitig warnte die Kinderhilfsorganisation davor, "es sich auf einem Mittelplatz bequem zu machen". Die Situation der Kinder hierzulande habe sich vor allem in drei Bereichen verbessert, erläuterte die Geschäftsführerin von Unicef Deutschland, Regine Stachelhaus: Dabei handle es sich um Bildung, die Beziehungen zur Familie und zu Gleichaltrigen und um die Verhaltensrisiken, zu denen sowohl körperliche Auseinandersetzungen zwischen Kindern und Jugendlichen als auch Alkohol- und Drogenkonsum zählen.

Gleichzeitig wies Stachelhaus auch auf "besorgniserregende Entwicklungen" hin: "In keinem anderen Industrieland haben die Jugendlichen eine so düstere Einschätzung ihrer Zukunft", sagte Stachelhaus. Auch seien alleinerziehende Mütter "seit Jahren benachteiligt" und überdurchschnittlich von Armut betroffen.

Bundesfamilienministerin Kristina Köhler (CDU) bezeichnete den achten Platz der Vergleichsstudie "solide", mahnte aber weitere Anstrengungen an. Köhler sprach sich für eine zügige Umsetzung des Teilelterngeldes aus: Dieses sei ein "Türöffner" für eine partnerschaftliche Aufteilung der Betreuung und Erziehung von Kindern. Außerdem bekräftigte sie das Ziel, bis 2013 einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für unter Dreijährige zu schaffen. "An dem Rechtsanspruch wird nicht gerüttelt. Auf gar keinen Fall."

Für die Studie wurden sechs Bereiche untersucht: materielles Wohlbefinden, Gesundheit und Sicherheit, Bildung und Ausbildung, Beziehungen zu Familie und Gleichaltrigen, Verhaltensrisiken sowie subjektives Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen. Grundlage für die Untersuchung sind nach Angaben der Verfasser neueste Daten von Eurostat, OECD, PISA, Weltgesundheitsorganisation, Weltbank, deutschem Mikrozensus sowie eigene Berechnungen der Autoren.

(DDP/awei)
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