Skandal um Berliner Treberhilfe Leben von Ex-Chef Ehlert offenbar noch luxuriöser

Berlin (RPO). Die Lebensumstände des zurückgetretenen Chefs der Berliner Treberhilfe Harald Ehlert waren offenbar noch luxuriöser als bislang bekannt. Das geht laut einem Medienbericht aus einem 600-Seiten starken vorläufigen Bericht hervor, der der Berliner Staatsanwaltschaft vorliegen soll.

 Treberhilfe-Chef Harald Ehlert.

Treberhilfe-Chef Harald Ehlert.

Foto: ddp

Laut dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" ließ Ehlert die Dienstvilla des Vereins in Caputh, in der er auch wohnte, aufwendig renovieren. So seien auf Kosten der Treberhilfe für 78.616 Euro Sauna, Hamam und Whirlpool eingebaut worden. Außerdem wurden laut Bericht das Bootshaus und der Steg der See-Villa für 152 818 Euro modernisiert. Die Staatsanwaltschaft konnte die Existenz eines solchen Berichts zunächst allerdings nicht bestätigen.

Zum Personal des Hauses gehörten den Angaben zufolge ein Fahrer, eine Sekretärin und zwei Haushälterinnen, die ebenfalls überwiegend aus der Kasse der Obdachlosenhilfe bezahlt wurden. Auch Rechnungen aus einem Feinkostgeschäft gingen offenbar auf das Konto der Treberhilfe.

Allein im vergangenen Jahr seien unter anderem für Jakobsmuschelfleisch und Hummer mindestens 5000 Euro angefallen. Ehlert zahlte laut "Spiegel" zuletzt 870 Euro Miete für die Wohnung, die sich in der Villa befindet, und ein Bootshaus. Ehlert selbst äußerte sich den Angaben zufolge nicht zu den Vorwürfen.

Im Februar war bekannt geworden, dass Ehlert einen Luxuswagen der Marke Maserati fährt. Seitdem waren immer mehr Details an die Öffentlichkeit gekommen. Nach Angaben der Berliner Sozialsenatorin Carola Bluhm (Linke) soll er unter anderem ein unangemessen hohes Gehalt bezogen und laut CDU seinen Mitarbeitern zu wenig Lohn bezahlt haben. Seit Ende März ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die Treberhilfe.

(DDP/das)
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