BGH bestätigt Urteil Lebenslang für Mord im Gerichtssaal

Karlsruhe (RPO). Der Mann, der die Ägypterin Marwa El-Sherbini im Gerichtssaal erstochen hat, muss nun endgültig lebenslang hinter Gitter. Der Bundesgerichtshof (BGH) verwarf die Revision des 28-jährigen Angeklagten in seiner am Freitag in Karlsruhe veröffentlichten Entscheidung als offensichtlich unbegründet.

Mord an Ägypterin: Muslime demonstrieren vor Landgericht
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Der Mord in dem Dresdner Gerichtssaal hatte voriges Jahr international für Empörung gesorgt. Mit dem ohne mündliche Verhandlung ergangenen Spruch aus Karlsruhe ist die Entscheidung des Landgerichts Dresden rechtskräftig, mit der der angeklagte Russlanddeutschen Alex Wiens am 11. November 2009 wegen Mordes und Mordversuchs zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt wurde.

Da das Gericht die besondere Schwere der Schuld festgestellt hat, ist eine Haftentlassung bereits nach 15 Jahren ausgeschlossen. Der Mann hatte die 31-jährige Ägypterin am 1. Juli vergangenen Jahres während ihrer Zeugenaussage in einem Beleidigungsprozess gegen ihn aus Fremdenhass und Rache mit 16 Messerstichen getötet. Ihren Ehemann, der sie schützen wollte, verletzte er schwer.

In dem ursprünglichen Verfahren hatte der 28-Jährige wegen Beleidigung vor Gericht gestanden, weil er die mit Kopftuch bekleidete Ägypterin im August 2008 auf einem Spielplatz als "Terroristin" und "Islamistin" beschimpft hatte, als sie ihn bat, ihren zweijährigen Sohn auf die Schaukel zu lassen.

(apd/awei)
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