60-Jährige wollte gegen Massentierhaltung protestieren Zwei Jahre auf Bewährung für Nadeln in Fleischwaren

Lübeck · Das Landgericht Lübeck hat am Donnerstag eine Frau zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt, weil sie abgepacktes Supermarkt-Fleisch mit Nadeln präpariert hatte.

 Die Angeklagte Anfang Mai mit ihrem Anwalt Christoph Burghart vor Gericht.

Die Angeklagte Anfang Mai mit ihrem Anwalt Christoph Burghart vor Gericht.

Foto: dpa, mks cul hjb nic

Außerdem muss die Verurteilte ihre derzeitige Behandlung in einer psychiatrischen Tagesklinik fortsetzen, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Die 60-Jährige hatte Medienberichten zufolge die Taten in dem Prozess gestanden und Reue gezeigt. Als Grund gab sie demnach an, sie habe gegen Massentierhaltung und "Industriefleisch" protestieren wollen.

Mit den Nähnadeln spickte die Frau abgepacktes Fleisch in Supermärkten in Eutin und Malente. Schwerwiegende Verletzungen von Käufern beim Verzehr der Fleischwaren wurden nicht bekannt. Das Gericht verurteilte die Frau nun wegen Vergiftung in 14 Fällen. Das Urteil ist rechtskräftig - Staatsanwaltschaft und Verteidigung verzichteten auf Rechtsmittel.

(AFP)
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