Rücksicht auf Muslime Schulleiter dementiert Berichte über verlegte Weihnachtsfeier

Lüneburg · Der Direktor eines Gymnasiums in Lüneburg hat Berichte über die Verlegung einer Weihnachtsfeier aus Rücksicht auf muslimische Schüler dementiert. Er habe lediglich um eine "sensible Handhabung" beim Singen von Weihnachtsliedern im Pflichtunterricht gegeben, nachdem es eine entsprechende Beschwerde gegeben hat.

 Ein geschmückter Weihnachtsbaum (Symbolbild).

Ein geschmückter Weihnachtsbaum (Symbolbild).

Foto: dpa, mch kde dna fux

Der Lüneburger Schulleiter, Friedrich Suhr, bestreitet gegenüber der Nachrichtenagentur epd, dass die jährliche verpflichtende Weihnachtsfeier aufgrund der Kritik einer muslimischen Schülerin abgesagt und stattdessen eine freiwillige Feier für den Nachmittag angesetzt worden sei. Mehrere Medien hatten über den Ausfall der verpflichtenden Schulveranstaltung an dem Gymnasium berichtet.

Dem "NDR" zufolge soll sich im vergangenen Jahr eine Schülerin mit muslimischen Glauben über das Singen christlicher Weihnachtslieder beschwert haben. Diese seien nicht mit ihrer Religion vereinbar. Darauf soll die Feier in diesem Jahr auf den Nachmittag verlegt und zu einer freiwilligen Veranstaltung geworden sein.

Die betroffene Schülerin habe sich zu keinem Zeitpunkt über die Weihnachtsfeier beschwert, dementierte Suhr. Die Schülerin habe sich im verpflichtenden Fachunterricht beklagt, "als eine Lehrkraft das Singen von Weihnachtsliedern ansetzen wollte". Als Reaktion darauf habe er "um eine sensible Handhabung im Pflichtunterricht" gebeten, sagte er.

Die verpflichtende Weihnachtsfeier für die Mittelstufe sei in diesem Jahr ausgefallen, weil es einen Personalwechsel im Kollegium geben, sagte Suhl der Nachrichtenagentur epd. Als Alternative werde deshalb eine freiwillige Feier am Nachmittag angeboten. "Hier liegt keine grundsätzliche Entscheidung über eine Abschaffung vor", so Suhr.

Eine Sprecherin der Schulbehörde sagte dem NDR: "Wenn eine Weihnachtsfeier verpflichtend stattfinden soll, raten wir den Schulen dazu, dass religiöse Anteile maßvoll eingesetzt werden. Es darf nicht den Charakter des Gottesdienstes haben."

Auch die katholische Kirche äußerte sich dazu. "Das Singen von Adventsliedern ist noch kein religiöses Bekenntnis, es geht dabei nicht um einen Gottesdienst", sagte Prälat Felix Bernard vom Katholischen Büro Niedersachsen der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung".

(laha)
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