"Pegida"-Organisator Lutz Bachmann gerät ins Visier der Staatsanwaltschaft

Leipzig · Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden prüft den Anfangsverdacht der Volksverhetzung gegen den führenden "Pegida"-Organisator Lutz Bachmann. Hintergrund sind bekannt gewordene Kommentare und Facebook-Einträge Bachmanns vom September 2014.

Das ist Lutz Bachmann
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Foto: ap

Lutz Bachmann ist das Gesicht der "Pegida" in Dresden. Der Dresdner gilt als Initiator der Bewegung "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes", die in der sächsischen Landeshauptstadt seit Mitte Oktober regelmäßig Demonstrationen organisiert und dabei Woche für Woche mehr Menschen hinter sich geschart hatte. Bislang genoss er das Scheinwerferlicht. Doch die Aufmerksamkeit deckt auch immer mehr über seine Person auf.

Der gelernte Koch ist mehrfach vorbestraft - unter anderem wegen Diebstahls und Drogendelikten. Den "Pegida"-Anhängern scheint das egal zu sein. Bachmanns Kritiker hingegen nennen es heuchlerisch, dass ausgerechnet ein Mann mit einer kriminellen Vergangenheit gegen kriminelle Ausländer wettert.

Zudem betont Bachman immer wieder, er lehne jede Art von Radikalismus ab und er sei auch kein Rassist. Dennoch haben sich Hooligans, Neonazis und bekennende Islamfeinde unter die Protestler gemischt.

Nun prüft die Generalstaatsanwaltschaft Dresden neue Vorwürfe gegen ihn. Er soll 2014 bei Facebook Flüchtlinge und Asylbewerber als "Viehzeug", "Dreckspack" und "Gelumpe" bezeichnet haben. Diese Einträge sind inzwischen von seiner Facebookseite gelöscht worden, die "Morgenpost Sachsen" zeigt sie aber auf ihrer Internetseite mopo24.de.

Der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Dresden, Oberstaatsanwalt Wolfgang Klein, sagte der "Leipziger Volkszeitung": "Sollten sich diese Vorwürfe bestätigen, könnte das unter anderem den Tatbestand der Volksverhetzung nach Paragraph 130 StGB erfüllen." In diesem Fall würde die Staatsanwaltschaft automatisch ein Ermittlungsverfahren einleiten.

Mopo24 entdeckte zudem ein Foto auf Facebook, das Bachmann mit Hitler-Bart zeigt.

Laut Bachmann soll das Foto nur ein Scherz gewesen sein. "Ich hatte das Foto zur Veröffentlichung des Satire-Hörbuchs von 'Er ist wieder da' beim Friseur geknipst und Christoph Maria Herbst auf die Pinwand gepostet. (...) Man muss sich auch mal selbst auf die Schippe nehmen", zitiert die Bild den Pegida-Chef. Auf seiner Facebook-Seite ist nun ein Bild von Charlie Chaplin als Hitler zu sehen mit der Aufschrift: "Er darf Satire ... Lutz nicht!"

Dabei ist es nicht das erste Mal, dass Bachmann wegen hetzerischer Kommentare im Netz auffällt. In seinem Twitter-Account wettert er unter anderem gegen die Grünen.

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