Dresden Lutz Bachmann - Vom Dealer zum "Pegida"-Wortführer

Dresden · Er ist das Gesicht von "Pegida": Lutz Bachmann fällt mit seiner hühnenhaften Statur unter den Montagsdemonstranten in Dresden auf. In der Vergangenheit ist der Mann mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt geraten.

 Pegida-Chef Lutz Bachmann.

Pegida-Chef Lutz Bachmann.

Foto: dpa, abu tmk

Der 41-Jährige mobilisiert seit Wochen die "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes". Er ist Gründer der Facebook-Gruppe, aus der das "Pegida"-Protestbündnis entstand, und dessen Wortführer. Er sei kein Rassist, betont der Fleischersohn. "Ich habe einen türkischen Trauzeugen und viele muslimische Freunde."

Der 41-Jährige mit krimineller Vergangenheit gibt sich bürgerlich. 1992 gründete der gelernte Koch mit Abitur nach eigenen Angaben eine kleine Foto- und Werbeagentur. Danach geriet der Mann, der unter anderem für "Null-Toleranz" gegenüber straffällig gewordenen Zuwanderern plädiert, mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt und wurde verurteilt. Noch vor Haftantritt setzte er sich nach Südafrika ab, wo er Grafik und Design studiert haben will. Recherchen von Journalisten an der Universität von Kapstadt führten jedoch ins Leere.

Im Jahr 2000 kehrte Bachmann zurück nach Deutschland, stellte sich und kam ins Gefängnis. Später wurde er wegen Drogenhandels zur einer Bewährungsstrafe verurteilt. Kürzlich hatte der Dresdner deswegen sogar seinen Rückzug bei "Pegida" angekündigt, um eine Woche später doch wieder als deren Redner aufzutreten. Nach langem Schweigen gibt er nun bereitwillig Interviews, sogar auf Englisch - und genießt das Scheinwerferlicht.

(dpa)
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