Urteil in Mosbach: Lebenslang Mann erstach Ehefrau und ihren Liebhaber

Mosbach · Weil er seine Ehefrau und ihren angeblichen Liebhaber ermordet hat, muss ein Mann aus Mosbach lebenslang hinter Gitter. Der 51-Jährige hatte den beiden ein Verhältnis unterstellt und sie mit einem Messer erstochen.

Es spiele keine Rolle, ob die Frau tatsächlich fremdgegangen sei, sagte der Vorsitzende Richter am Freitag vor dem Landgericht Mosbach nahe Mannheim. "Selbst, wenn es ein Verhältnis gegeben hätte, wäre es ein zweifacher Mord aus niederen Beweggründen gewesen."

Der Angeklagte hatte die Tat vom Februar gestanden, aber immer wieder zu rechtfertigen versucht. Der Angeklagte erstach nach einem Streit zunächst die Ehefrau. Als der Nachbar klingelte, tötete er auch ihn.

Der Staatsanwalt sagte: "Wie man einen Kühlschrank zum Sperrgut gibt, so entledigte er sich seiner Ehefrau." Den Mann habe er "niedergemetzelt". Seine Frau habe der 51-Jährige als seinen Besitz angesehen. "Er machte sich zum Richter in seiner eigenen Sache - und zum Henker."

Die Kammer folgte mit ihrem Urteil der Forderung der Anklagebehörde. Sie sah auch eine besondere Schwere der Schuld, das bedeutet, dass der Mann nicht die Möglichkeit hat, bereits nach 15 Jahren auf Bewährung freizukommen. Der Prozess verlief sehr emotional. Am ersten Verhandlungstag attackierte die Ehefrau des Ermordeten den Angeklagten.

(dpa)
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