Anstieg um 20 Prozent Mehr manipulierte Geldautomaten

Berlin (RPO). Das Bundeskriminalamt (BKA) registriert einen starken Anstieg der Fälle von manipulierten Geldautomaten. Im vergangenen Jahr seien 964 Geldautomaten in Deutschland manipuliert worden. Das seien etwa 20 Prozent mehr als im Vorjahr, sagte BKA-Präsident Jörg Ziercke am Mittwoch in Berlin.

Die Ermittler zählten mehr als 2000 Angriffe auf Bankautomaten. Auch 2010 setzt sich der negative Trend fort: Bereits in den ersten vier Monaten des Jahres wurden 668 manipulierte Geräte festgestellt. Die präparierten Geldautomaten seien für die Bankkunden oft nicht zu erkennen, sagte der BKA-Chef.

Von Mittwoch bis Freitag tagen internationale Sicherheitsexperten, Verantwortliche von Kreditkartenunternehmen und Hersteller von Geldautomaten in Berlin, um über Strategien zur Bekämpfung der Kriminalität mit Zahlungskarten zu beraten.

Ziercke sprach von gut organisierten und hochprofessionellen Tätergruppen, die Geldautomaten, Kontoauszugsdrucker oder bereits die Türöffner von Banken manipulierten. Mit Kameras, präparierten Tastaturen oder elektronischen Geräten würden dann die Daten auf dem Magnetstreifen und die Geheimnummer ausgespäht, um daraus Kartendubletten zu fertigen, mit denen dann im Ausland Geld abgehoben wird.

Das BKA geht davon aus, dass pro manipuliertem Geldautomaten die Daten von 60 Kunden ausgekundschaftet werden, der Schaden allein bei den Bankkarten wird auf 40 Millionen Euro geschätzt.

Der BKA-Präsident verspricht sich jedoch einen deutlichen Sicherheitsgewinn von der Umstellung von der Magnetstreifentechnologie auf Chips. Ab 1. Januar 2011 sollen die Banken auf die Chiptechnologie umstellen. Ein Ablesen der Daten ist dann laut Ziercke deutlich schwieriger.

Da die Chiptechnologie jedoch nur in Zentraleuropa angewandt werden soll, haben die Karten nach wie vor einen Magnetstreifen. Dieser müsste technisch so konzipiert sein, dass kein Missbrauch möglich sei, sagte Ziercke.

(DDP/das)
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